Das müsste ich doch bei der Anlage eines neuen Projekt angezeigt bekommen, bzw. auswählen müssen.
Das ist aber nicht der Fall, bzw. ich habe es übersehen.
Naja...nicht unbedingt.
Die Möglichkeiten in den Plugin-Einstellungen sind recht begrenzt und laufen am Ende doch darauf hinaus, daß du Gradlecode in irgendwelchen Textfenstern eingeben mußt. Da kannst du das ganze Buildscript auch gleich im Texteditor schreiben.
Gradle ist sehr, sehr mächtig und umfangreich, die Doku schier erschlagend, es gibt aberwitzig viele Plugins von Dritten, ich glaube kaum daß sich jemand da die Mühe machen wird, auch noch eine graphische Benutzeroberfläche detailiert für jede mögliche Option anzulegen.
Ich habe ca. ein Jahr (teilweise wirklich Zeitmangel, teilweise auch einfach keine Lust mehr weil das wirklich demotivierend war) damit verbracht, mein Projekt von Netbeans-Ant auf Gradle umzustellen, das läuft erst seit einer Woche wieder. Ich will nicht behaupten, daß ich Gradle irgendwie verstanden hätte. Es gibt anscheinend sowieso nur sehr wenige Leute, die mit Gradle wirklich halbwegs umgehen können.
Im Nachgang bin ich aber recht froh, daß es in Gradle endlich läuft. Es ist schon ziemlich geil, den Code sowohl in Netbeans als auch in IntelliJ schreiben zu können. Außerdem kann ich neue Unittests jetzt in JUnit5 schreiben, aber die alten Tests für JUnit4 weiterhin normal ausführen.
An deiner Stelle würde ich das Gradlegeraffel im Texteditor schreiben. Oder, noch besser: in IntelliJ. Ich mag Netbeans deutlich lieber als IntelliJ, ich werde mit dieser IDE einfach nicht recht warm, aber die soll tolle Unterstützung für Gradle-Kotlin bieten, wie z.B. Autovervolltsändigung.
Ach ja, schreib das Buildscript in Kotlin, nicht in groovy. Erstens ist Kotlin seit einiger Zeit die bevorzugte Standardsprache für Gradle, zweitens ist die Sprache deutlich klarer. In groovy kann man alles irgendwie formulieren, Strings mal als 'String', mal als "String", angeblich soll groovy ja Javacode ausführen können, aber in groovy sieht einfach nichts nach Java aus. Kotlin ist da weitaus einheitlicher, eindeutiger, und liefert übrigens auch aussagekräftigere Fehlermeldungen.