Speichern und Auswahl gezeichneter Objekte

[philthy]

Hallo,

ich verfolge die Maus (mit Klick und so) in einem JPanel, speichere die Punkte in Vector-Objekten und übergebe die dann an eine eigene Klasse, die von JComponent erbt und dann die Punkte zeichnet. Soweit alles klar. Eine Linie wird also von einem Vector repräsentiert, der eine Anzahl an Points enthält, die dann auf dem JComponent zu einer Linie verbunden werden.

Bei dem Ansatz ist mir prinzipiell noch nicht so klar, welche Nachteile er hat. Wäre es vielleicht besser, für jede Linie ein neues (MeineKlasse extends JComponent) zu instantiieren und zum JPanel hinzuzufügen? Momentan wird bei einem repaint alles neu gezeichnet, jeder Punkt aus jeden Vektor. Das wird dann bei 1500 Punkten wenn man mal 10 Linien gezeichnet hat, ziemlich viel ...

Ich möchte eine kleine Applikaiton schreiben, die es erlaubt, schnell und einfach Notizen zu nehmen (für Grafiktablett oder Tablet-PC). Da möchte ich nicht schon am Anfang prinzipielle Fehler machen

Grüße
Philipp

 

[Wildcard]

Wenn du einen grafischen Editor bastelst, dann in der Regel ausserhalb der JComponet Hierarchie, da selbige recht schwergewichtig ist. Bei vielen Objekten wird das unnötig langsam ausserdem wird selektieren mit unter recht schwierig, da die Bounds der Component nicht mit dem übereinstimmen wie du eine contains(Point) Methode für die selektion implementieren würdest.
Verwende leichtgewichtige Objekte, zB Linie, oder einige der Java Shape Implementierungen. Dann brauchst du noch eine aufgemotzte JComponent die deine eigenen grafischen Objekte aufnehmen kann und ihnen ein Graphics Objekt zum Zeichnen übergibt.
Definiere dir ein Interface mit allem was deine grafischen Objekte können müssen, dann eine abstrakte Klasse die eine Basisimplementierung bereitstellt (bounds, contains, move,...).
Danach machst du konkrete Objekte die die abstrakte Klasse erweitern oder direkt das Interface implementieren.

 

[philthy]

Hallo Wildcard, danke für die Antwort.

Die Idee mit den Erben von JComponent kam aus deinem Tutorial, darum hab ich mich da gleich mal festgebissen ...

Was genau sollte ich denn jetzt auf ein JPanel kleben, auf dem man zeichen kann? Direkt auf JPanel? Was für einen Container gäbe es denn, der sich als Ansammlung von Farbpixeln sieht und dann entprechend auf Mausaktionen anspringen könnte? Du hast schon recht, JComponent nimmt gleich alles an Raum ein und bei 1500 Punkten hab ich schon Performanceprobleme ...

Verstehe ich dirch richtig:

class MeineKlasse extends garnix{

// Attribute für Punkte etc.

public void zeichneDich(Graphics2D g){
// alle Punkte zeichnen etc.
g.machWas();
}

}

class MeineDickeKlasse extends JComponent{

MeineKlasse einObjekt; // und so weiter

protected void paintComponent(Graphics g) {
einObjelt.zeichneDich((Graphics2D) g);
}

}

Das contains(Punkt) würde ich dann praktisch von MeineKlasse regeln lassen, die dann auch zeichneGehighlighted() oder so macht.

EDIT

Hab die Sun-Seite über die Shapes gefunden, danke für den Hinweis!

Grüße
Philipp

 

[Wildcard]

Die Idee mit den Erben von JComponent kam aus deinem Tutorial, darum hab ich mich da gleich mal festgebissen ...

Für einfach Dinge ist das auch ein pragmatischer Ansatz, aber bei einem grafischen Editor sind JComponents einfach zu sehr Widget, zu schwer.

Was genau sollte ich denn jetzt auf ein JPanel kleben, auf dem man zeichen kann? Direkt auf JPanel? Was für einen Container gäbe es denn, der sich als Ansammlung von Farbpixeln sieht und dann entprechend auf Mausaktionen anspringen könnte? Du hast schon recht, JComponent nimmt gleich alles an Raum ein und bei 1500 Punkten hab ich schon Performanceprobleme ...

Sagen wir mal du hast einen ShapeContainer extends JComponent.
Der hat eine Liste mit deinen Shapes. paintComponent iteriert dann über alle Shapes in der Liste und ruft draw auf ihnen auf.
Die Controllerschicht registriert dann zB einen MouseListener auf dem ShapeContainer. Beispiel für die selektion (pseudocode)

mouseClicked(MouseEvent e)
{
    for(MyShape shape: shapes)
    {
          if(shape.contains(e.getPoint())
          {
                shape.setFocused(true);
                break;
          }
    }

}

 

[philthy]

Merci, ich glaub, jetzt hab ich es.

Spiel gerade mit dem GeneralPath etwas rum, muss mal warm werden mit den ganzen Interfaces. Aber der Ansatz ist schon besser als mit selbstgezimmerten Formelementen (Punktmengen).

Ich werde das jetzt so machen: Eine JComponent "besitzt" mehrere Layers (homebrewn) die wiederum mehrere Shapes (Java-API) besitzen.
Das Graphics-Objekt wird durchgereicht zu den einzelnen Layern, die dann die Shapes draufzeichnen dürfen (mit dem passenden Pinselstrich etc.).

Jetzt feht nur noch der Tablet-PC ...

 

[Wildcard]

Shape ist definitiv eine gute basis, aber ich würde mir überlegen ein eigenes Interface zu schreiben, oder Shape zu erweitern. Das hängt natürlich auch von den Anforderungen ab. Wenn der Editor/Viewer nicht viel können muss, reicht dir vermutlich Shape.

 

[philthy]

Ja, die ersten Problemchen tauchen auf ...

z.B. füge ich die Punkte direkt einem GeneralPath an, funktioniert auch wunderbar. Aber schon so triviale Dinge wie "wie viele Punkte hat denn der Pfad?" scheitern. Ich denke, die beste Lösung hier wäre, einen "eigenen" Pfad zu machen, der GeneralPath implementiert, dort die Punkte zu speichern, sie zu vereinfachen (DAS ist nämlich das eigentliche Performance-Prblem glaub ich, die Menge der Punkte), dann den eigentlichen Pfad zu erstellen und zu zeichnen. Ich teste das mal an.

Zum "Können": Ich will seit langen z.B. mal wissen, wie kompliziert es ist, aus einer halbwegs geraden Linie die Zeichenabsicht des Benutzers zu erkennen und eine gerade Linie durch Anfangs- und Endpunkt zu legen. Als Ingenieur macht man ja doch oft Freihandskizzen, "meint" aber schon exakte Kreise (stell ich mir ziemlich tricky vor), gerade Linien (das jetzt weniger: Gerade durch Anfangs- und Endpunkt, die stimmen ja meist, dann die Funktion aufstellen und sehen, wie groß die Abweichung der y-Werte gegenüber der Funktion ist, wenn kleiner als $x: Wird wohl eine Linie sein).

Grüße
Philipp

 

[Wildcard]

aber schon exakte Kreise (stell ich mir ziemlich tricky vor)

Das sehe ich auch so. Pattern Recognition ist sicherlich kein Hausfrauenthema