Java beim Rechnerstart starten

[SammY]

Morgen,

wie bring ich meinen PC dazu, wenn ich ihn starte, dass das Java gleich zur Verfügung steht?

Gruß Sammy

 

[AlArenal]

Was verstehst du unter "zur Verfügung stehen"? Nach der Installation steht ist es ebenso verfügbar wie jedes andere installierte Programm auch. Was sollte deiner Meinung nach zum Rechnerstart dolles passieren?

 

[L-ectron-X]

Ich glaube er meint, dass mit dem Systemstart gleich die VM mit hochgefahren wird. Er glaubt wahrscheinlich, das würde den Start eines Programmes beschleunigen...

Wie dem auch sei. Es geht nicht und wäre auch unsinnig.

 

[SammY]

Ja genau das meinte ich.

 

[AlArenal]

Ja genau das meinte ich.

Na dann: Es geht nicht und wäre auch unsinnig.

 

[SammY]

schade

 

[L-ectron-X]

Folgendes:
Die VM benötigt zum Start ein Java-Programm, welches ihr übergeben wird. Pro Java-Programm (Main-Class) wird z.Z noch immer je eine neue VM gestartet.
Also warum sollte beim Anwender eine VM sinnlos im Speicher aktiv sein, wenn sie womoglich doch nichts zu tun bekommt?
Der Start der VM benötigt vielleicht 1-3 Sekunden, wo ist nun dein Problem?

 

[mischer]

Nö die Idee find ich schon gut, *meinenSenfDazuGeb*

wenn da eben nicht der von L-ectron-X beschriebene Sachverhalt wäre, dass man die VM speziell für ein Programm starten muss. Dann bestünde nämlich die Möglichkeit die VM einfach mal laufen zu lassen und wenn man eine JavaApp starten will diese da hinein zu blasen und ab geht es. Wäre sinnvoll wenn man oft JavaApps startet (... z.B. beim debuggen ;-))
Das war ja offenbar der Hintergedanke von Sammy. (?)

Obwohl ich sagen muss, dass mich die 1-2 Sekunden Verzögerung beim Start auch nicht wirklich riesig stören.

MfG
mischer

 

[AlArenal]

@mischer:

Dabei vergisst du aber, das jedes Java-Prog in seinem eigenen VM-Prozess läuft. Würde immer eine "leere" VM im System rumidlen (was ich ebenso hasse wie diverse Quick-Launch-Klamotten von OpenOffice & Co), müsstest du beim Start der ersten Java-Anwendung ja eine zweite VM starten, um wieder eine "leere" VM im Hintergrund zu haben. Und was würde das für die Startup-Performance der ersten Java-App bedeuten?

 

[0xdeadbeef]

Man kann ja ein beliebiges kleines Java-Programm starten, damit ist die JVM dann schon mal im Cache und ein erneuter Start geht schneller.

 

[AlArenal]

Man kann ja ein beliebiges kleines Java-Programm starten, damit ist die JVM dann schon mal im Cache und ein erneuter Start geht schneller.

Ich schätze, dass das reine Einlesen vom Datenträger nicht das Problem ist. Und im Cache ist es auch nur so lange, wie der nicht zwischenzeitlich anderweitig gefüllt wurde.

 

[Leroy42]

beim Start der ersten Java-Anwendung ja eine zweite VM starten, um wieder eine "leere" VM im Hintergrund zu haben

Das wäre ja wirklich bekloppt! Aber ich denke mal, Mischer und Co. interessieren nicht
die paar Sekunden Zeitersparnis der Programmstarts. Viel entscheidender ist der
Speicherverbrauch jeder JVM.

L-ectron-X hat es sehr diplomatisch formuliert:

Pro Java-Programm [...] wird z.Z noch immer je eine neue VM gestartet.

Ich kenne zwar .NET nicht, kann mir jedoch nicht vorstellen, daß bei denen auch
für jede Anwendung eine neue .NET-VM (oder was auch immer) gestartet wird.

Meines Erachtens ist diese, derzeit notwendige, JVM-Armada eines der wesentlichen
Gründe warum es noch einige Zeit dauern wird, bis Java breiten Einsatz als Sprache
für Desktop-Programme brauchen wird; die meisten anderen Gründe die früher
gegen Java sprachen, spielen ja mittlerweile keine Rolle mehr.

Hat eigentlich jemand einen Link, wo das Für und Wider erklärt wird,
warum jede Java-Anwendung ihre eigene JVM benötigt?

 

[moormaster]

Meines Erachtens ist diese, derzeit notwendige, JVM-Armada eines der wesentlichen
Gründe warum es noch einige Zeit dauern wird, bis Java breiten Einsatz als Sprache
für Desktop-Programme brauchen wird; die meisten anderen Gründe die früher
gegen Java sprachen, spielen ja mittlerweile keine Rolle mehr.

Ohne VM wäre Java nur noch ein Syntaxhaufen und hätte so gut wie nichts mit der ursprünglichen Idee zu tun, die hinter Java steckt. Wenn man keine VM will, dann sollte man eben in einer Umgebung programmieren, die völlig ohne VMs und Bibliotheken auskommt. Das hat dann aber wie gesagt wenig mit Java zu tun und ist auch nicht der Sinn von Java.

 

[Leroy42]

Ohne VM wäre Java nur noch ein Syntaxhaufen...

:shock: Da haben wir uns wohl mißverstanden. :shock:

Natürlich wird und soll es nachwievor eine JVM geben. Ich meinte lediglich,
ob es unbedingt notwendig ist, für jede Java-Anwendung eine neue JVM
zu starten, bzw. warum es nicht möglicn ist, daß eine JVM die, da bin
ich mit AlArenal einer Meinung, gefälligst nicht schon beim Hochfahren des
Rechners angeworfen wird, alle Java-Anwendungen verwaltet.

 

[AlArenal]

Wie das in .NET funktioniert, kannst du hier nachlesen: http://www.ssw.uni-linz.ac.at/Teaching/Lectures/Sem/2003/reports/Steinbacher/Steinbacher.pdf

Zehn Jahre später macht man natürlich auch mal ein paar Sachen anders, wenn das Rad neu erfindet, selbst bei MS...

 

[Leroy42]

Danke für den Link :toll:

Aber zu meiner eigentlichen Fragen
- ist sowas prinzipiell auch für Java möglich?
- was steht dem entgegen?
- ist es für die Zukunft bereits vorgesehen?

 

[AlArenal]

Das musst du mal die Jungs von Sun fragen. Du würdest im Grunde eine Herztransplantation machen, weil du die VM im Innersten komplett neu stricken und dabei vollständig rückwärtskompatibel bleiben und die vorhandenen Sicherheitsmecahnismen übernehmen musst.

Die Frage ist was sich in der Praxis für Vorteile ergeben würden und ob diese den Aufwand rechtfertigen.

 

[Roar]

- ist sowas prinzipiell auch für Java möglich?

warum nich

- was steht dem entgegen?

arbeit, zeit & geld :/

- ist es für die Zukunft bereits vorgesehen?

ja, http://java.sun.com/developer/technicalArticles/Programming/mvm/ http://research.sun.com/projects/barcelona/