Hey zusammen.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Da passt man einen Moment nicht auf und schon geht es hier rund...
Ich versuche jeden zu erreichen, mache es aber chronologisch und schließe daher Doppelungen mal nicht aus....
@Robat : Processing wurde mir auch schon nahegelegt. Ich tue mich damit echt schwer, gerade in Hinblick auf die Zukunft. Wenn jemand Algorithmen oder allgemein Programmierung verstehen soll ist die Sprache unwesentlich. Ich meine aber SAP und einige weitere Programme sind noch in Java erweiterbar, daher sehe ich da auch einen Mehrwert durch die konkrete Sprache, den ich zu heben versuche. Da ist Processing für mich aktuell noch anders ausgerichtet.
Oder irre ich?
@Meniskusschaden :
Vielen Dank, auch für deine kritischen Worte.
Meine Zeilen sollten nicht den Wert des Inhalts schmälern, sondern viel mehr darstellen, wie meine Zielgruppe aussieht.
Ich sehe keinen Widerspruch in Edutainmaint und Qualität. Für mich ist die Art der Unterschied: viele Professoren nehmen "Vorlesung" sehr wörtlich, sie lesen vor. Immer die gleiche Folie. Wie soll ein Student dort auch nur den Hauch von Faszination entwickeln? Ich versuche, mit meiner Definition von Edutainment, die Studierenden zu erreichen und sie zu begeistern, es wirklich zu lernen. Das ich nicht alle erreiche ist klar und vollkommen okay. Ich gehe von der Mehrheit aus, das reicht schon.
Entgegen zu dir bin ich gegen jegliche Belohnung anhand von Absolventenzahlen. Denn derzeit ist es ja so, dass in vielen Bundesländern Zuschüsse / Etats anhand der aktuellen Studierenden gewährt werden. Das sorgt für genau deine Befürchtung, denn da sinkt die Lehre zugunsten des Etats damit mehr bleiben. Dadurch wird das Studium mittelfristig entwertet. Hohe Durchfallquoten zu belohnen hingegen ist genau so sinnfrei, denn wozu? Ich kann dir problemlos für 100 % Durchfallquote sorgen mit passenden Aufgaben. Und dann? Es muss doch sinnvoll bleiben und werthaltig sein.
Wie gesagt, wir sind uns einig wenn es darum geht, dass der Studierende Softskills entwickeln und vertiefen muss. Das muss er auch mit der besten Begleitung, denn wir reden weiterhin von einer Gruppe und nicht von 1:1 und nur auf die Bedürfnisse einer Person zugeschnitten. Einfach die Leute da abholen, wo sie stehen und sie da entwickeln.
Da dienen tolle Projekte der Vertiefung und dem "Wow" Gefühl, damit der Studierende es sich merkt.
Ich sehe halt Hauptfächer, wo ich deine "trockenere" Lehre durchaus verstehe und auch erwarte, dass ich für das Thema brenne und mich selbst ziehen kann. In Nebenfächern wiederum sehe ich das nicht und da helfe ich dann gerne nach. Inhaltlich ist es auch mit Edutainment nicht minderwertiger, es ist nur einfach anders vermittelt. Entweder schreibe ich die Schleife in Eclipse und drücke auf "Ausführen" oder ich schreibe die Schleife in Eclipse, kopiere sie auf den Mindstorm und der fährt los. Ich sehe dort sogar noch Vorteile, denn der fährt vor die Wand. Das will der Student nicht und entwickelt hoffentlich selbst Routinen um das zu verhindern. Sprich er macht von sich aus weiter, empfindet die Hausaufgabenzeit als spannend und wird voraussichtlich mehr Zeit investieren und nachhaltiger lernen. Ist für mich ein echter Erfolg. Dann schreibt er nicht eine Schleife sondern 10 und macht sich nebenher noch Gedanken über sinnvolle Algorithmenstrukturen.
@Javinner :
Starke Worte und ich stimme dir zu.
Wenn wir von dem ausgehen, der immer nur Mittelmaß sein wird, und vermutlich nicht studieren "sollte" würde ich mir auch die Erkenntnis und den Wechsel zur Ausbildung wünschen.
Nur ich oute mich mal: Ich kann Mathematik nicht, das bekomme ich nicht in den Kopf. Ich habe echt geblutet um die beiden Semester zu bestehen. Trotzdem habe ich in allen anderen Fächern wenige dreier und viele zweier und einser gehabt. Und nun? Hätte ich bei meiner Ausbildung bleiben sollen?
Um genau diese Leute geht es, die wirklich Zeit investieren und einfach vielleicht einen anderen Zugang hilfreicher fänden. Es gibt auch dann noch genug, die keine Zeit investieren, den Zugang nicht nutzen, durchfallen und abgeworfen werden. Das sicherst du alleine schon dadurch, dass die Inhalte gleich bleiben.
Ich sehe die Aufgabe jedoch auf beiden Seiten: Für mich sollten alle Menschen in der Lehre hochwertige Lehre anbieten, die sowohl fachlichen als auch pädagogischen Maßstäben gerecht wird. Und zwar modernen.
An dem Gerüst muss sich dann der Studierende versuchen und sich einfinden. Wie du bereits sagst, wer es nicht kann oder dem nicht gewachsen ist sollte dieses Spielfeld möglichst zügig verlassen.
@mrBrown :
Du bist der Ansicht, dass Java nicht der beste Weg ist.
Wie würdest du es angehen? Welche Sprache würdest du nutzen?
Ich habe schon VBA gehört, aber da sträubt sich in mir echt alles....
@Blender3D :
Genau so sehe ich es auch.
Es gibt Themen, da nehme ich gerne Java, wo es für einen fachfremden Studenten echt brutal ist, sich alleine rein zu arbeiten. Für jemanden, der IT studiert, sehe ich es anders.
@pfz4 :
Danke für deine Ideen.
Hast du da vielleicht spontan Links / Bauanleitungen für mich?
Hardware ist ehrlicherweise nicht meine Ecke....
@DerWissende :
Neee, es weigern sich nicht 90%. Und selbst wenn: da müssen sie durch und das kläre ich immer in der ersten Vorlesung. Da bleiben keine Fragen offen
Daher wird der Plan und Inhalt schon vermittelt, es geht hier rein um das Format und wie. Nicht um das was.
Das ist in Zeiten von Bologna akkredtiert, da gibt es auch wenig Spielraum wenn man es ordentlich macht.
Und das tue ich mit voller Leidenschaft.
@White_Fox :
Abstrahierung lehren und dadurch besseren Transfer ermöglichen? Ja und nein
.
Ja, weil wer es abstrakt versteht kann es im Regelfall auch wirklich übertragen und auch anwenden.
Nein, weil du auf dem Weg dorthin viele verlierst und aus meiner Sicht viel Zeit brauchst und es deutlich schmerzhafter wird. Ich bin zum Beispiel von Natur aus jemand, der es ausprobiert. Als wir im Studium Java hatten waren andere im Bubblesort Algorithmus und ich habe mich Abends und am WE hingesetzt und die GUI darüber bereits entwickelt. Weil ich Lust hatte. GUI Design abstrakt? Na danke....
Plus die Frage der Generation: du stehst vor der Generation Facebook / Whatsapp / Instagram....
Das ist eine andere Art der Aufnahme und der medialen Welt. Ich will damit nichts entschuldigen.
Nur muss man sich dessen einfach mal bewusst sein und feststellen, dass man nun entweder frustriert in der Ecke stehen und jammern kann, dass früher alles besser war. Oder man packt halt an und versucht einen Weg zu der Zielgruppe zu finden. Für mich macht das Pädagogik aus. Das "Wie" immer neu zu definieren.
Ich habe einige Jahre Erwachsene erfolgreich mit super Bewertung unterrichtet und nahm an, Studenten sind junge Erwachsene, die kommen mit etwas weniger Druck da sie gerade erst umstellen schon klar. Nein, ist nicht so. Heutige Studierende sind ganz anders vom Lernverhalten. Nicht besser oder schlechter, einfach anders.
Und da gilt es aus meiner Sicht eine Pädagogik zu finden um auch in der Generation Fachkräfte auszubilden und, wie zuvor, einige auf dem Weg abbiegen zu lassen.
@mihe7 :
Es geht um Logistik und meine Mindstorms habe ich durch
.
Nun muss ich nur checken ob die Hochschul-Mindstorms Java können. Denn einige müssen gepatcht werden von der Firmware, das geht natürlich nicht.... Ich hoffe und schreibe, wenn es wen interessiert, gerne meine Erfahrungen auf.
Die Idee mit Vorgaben für Apps und dergleichen gab es schon von einigen, also ein Framework bereitzustellen, was die Studierenden "nur" erweitern. Das Thema ist nur, wenn die irgendwo im Framework irgendwas löschen (das schaffen immer einige) finden die den Fehler nie wieder und das könnte für Frust sorgen. Daher habe ich davon bisher abgesehen. Auch sehe ich die "Wirksamkeit" nur bedingt, wenn lediglich die Logik geschrieben wird und schon alles da ist. Der Studierende möchte schon gerne wirklich großes sehen, also richtige Veränderung. So meine momentane Erfahrung. Wenn der Kick kommt bauen die dir die kuriosesten Dinge (sogar GUIs) freudestrahlend.
Und da möchte ich mit "Edutainment" hin.
@White_Fox :
Auch dir danke für deine kritischen Zeilen.
Wie gesagt, der Stoff bleibt inhaltlich gleich. Mir geht es nur um die Art der Vermittlung, die ich hirngerecht machen möchte. Mir geht es darum, den Studierenden den Weg und die Motivation zu ermöglichen, keinesfalls sie inhaltlich zu verändern. Da bin ich bei dir, sieben muss sein. Und ich verspreche dir, auch mit Motivation wird das Sieb nach wie vor funktionieren
. Ich erinnere mich heute noch inhaltlich (!) und gefühlt fast wortwörtlich an Vorlesungen, wo der Professor Leute begeistert hat (zumindest mich). Und ich erinnere mich an Vorlesungen, wo der Professor abgelesen hat und mir nahezu alle Inhalte nur noch grau sind. Ich möchte nachhaltiges und wertvolles Lernen ermöglichen, das ist mein Idealbild einer guten Lehrkraft.
@mrBrown :
Danke, du verstehst mich
.
Mir geht es um die Vermittlung an sich und die soll ergreifen und mitnehmen.
Ich sehe zu viele Lehrkräfte, die eher Leerkräfte sind und wirklich nur vorlesen.
Wo ist dann der Mehrwert? Wo haben wir dann denkende Absolventen und was ist der Vorteil zu Udemy und ähnlichen Plattformen? Wenn wir von Präsenzlehre sprechen sollten wir auch eben jene Vorteile heben und nutzen.
@all:
Vielen Dank bis hierher für viele Impulse, kritische Anmerkungen und Gedanken.
Ich bin bei euch, wir sollten das "WAS" nicht verändern, es geht auch rein um das "WIE".
Einfach, um Studierenden neben Eclipse noch einen Zugang zu ermöglichen. Einige holt Eclipse ab, andere vielleicht ein Projekt. Das Projekt selbst ist auch erst für die letzten Termine geplant, sprich zuvor wurde fleißig wirklich gelernt und geübt. Und dann kommt im Projekt der Transfer, eben mit spannendem Bezug
.
Ich persönlich sehe dort große Chancen auf mehr Beteiligung, etwas mehr Einsatz und Begeisterung.
Gruß
Maik