Problem mit char und int

[Dudo]

Hi Leute,
ich hab mal ne Frage.

Warun funktioniert dieses hier :

char ch = 22; //bei Ausgabe würde er mir das dazu passende ASCII Zeichen wiedergeben

und wieso funktioniert das hier nicht?

int count = 22;
char ch = count; //hier zeigt er mir sofort einen Fehler an

Kann mir das jemand erklären?
Ich verstehe das nicht. Ich will nämlich eine ASCII Tabelle ausgeben und wollte das mit ner Schleife machen.

 

[hdi]

Wenn man ein Literal hinschreibt, d.h. einfach eine Zahl, dann kann der Compiler eine Überprüfung des Wertes mit dem Wertebereich vornehmen, den der Zieldatentyp hat:

char c = 22 // 22 ist ein int-Literal, der compiler erkennt dass er es in "char" speichern kann

Dieses Verhalten kann der Compiler wie gesagt nur so lange, wie es sich um ein direktes Literal handelt. Wenn man ihm eine Variable gibt, funktioniert das nicht mehr, weil er "keine Lust" hat jetzt erstmal durch die Variable gross den Wert rauszubekommen.
In diesem Fall musst du also explizit casten:

int i = 22;
char c = (char)i;

Dein "Problem" mit der ASCII Tabelle lässt sich aber sicherlich trotzdem durch eine Schleife lösen. Indem du zB eben explizit castet, siehe oben.

 

[Dudo]

Alles klar.
Dankeschön

 

[musiKk]

Um es mal zu verallgemeinern: char ist ein Datentyp mit einem geringeren Wertebereich als int. Die Regel ist, dass man einer Variablen eines Typs mit größerem Wertebereich den Wert einer Variablen eines Typs mit geringerem Wertebereich ohne Casten zuweisen kann, weil dabei kein Informationsverlust eintritt (sollte imho mehr eine Warning sein, weil explizites Downcasting eines zu hohen Wertes kein Laufzeitfehler ist, aber das sei mal dahingestellt). Umgekehrt kann das aber nicht sichergestellt werden. Das hat weniger mit der "Lust" des Compilers zu tun, als damit, dass er es einfach nicht bestimmen kann. Das i ist in dem Fall ja eine Variable, die kann zur Laufzeit alles mögliche sein. Die Prüfung kann vom Compiler dann durchgeführt werden, wenn die Variable final deklariert wurde:

final int i = 22;
char c = i; // geht ohne Cast

Du kannst in deiner Schleife allerdings gleich über die char-Werte iterieren, wenn sich das für dich anbietet. Also z. B. so:

for (char c = 32; c <= 127; c++) {
	System.out.printf("%d - %c\t", (int) c, c);
	if ((c - 31) % 4 == 0) {
		System.out.println();
	}
}

 

[hdi]

Die Regel ist, dass man einer Variablen eines Typs mit größerem Wertebereich den Wert einer Variablen eines Typs mit geringerem Wertebereich ohne Casten zuweisen kann, weil dabei kein Informationsverlust eintritt

Wie ist das eig. mit den Wertebereichen von float und double? float ist zB ein 4-byte Muster, genauso wie int, allerdings geht das hier nicht:

float f = 1.0f;
int i = f; // Compile-Error

Obwohl der float ja reinpasst, und zwar nicht nur vom Wert sondern auch (immer) von der Bitgrösse her.
D.h. der Wertebereich stimmt trotz gleicher Bit-Zahl nicht überein. Wie ist der bei float (und double) definiert?

Hier im SCJP Study Guide (dem ich mittlerweile nix mehr einfach so glaube) steht bei float und double in einer Tabelle, in der Spalte Wertebereich: "n/a". Also nicht definiert? Wie soll ich mir das vorstellen? Kann ja nicht sein, dass ich mir einen float printen lasse und auf einmal die Mona Lisa in Plaintext sehe.

 

[musiKk]

Da haben wir ja Informationsverlust. float nach int muss explizit gecastet werden, weil da eventuell vorhandene Nachkommastellen verloren gehen. Der Wertebereich von float ist auch viel größer, als der von int (siehe die MIN- und MAX_VALUEs in den entsprechenden Wrapper-Klassen).

edit: War erst falschrum, wie fjord richtig bemerkt hat. Danke, habe es bei mir korrigiert.

 

[fjord]

[...] int nach float [...]

float nach int

 

[Spacerat]

Hier im SCJP Study Guide (dem ich mittlerweile nix mehr einfach so glaube) steht bei float und double in einer Tabelle, in der Spalte Wertebereich: "n/a". Also nicht definiert? Wie soll ich mir das vorstellen? Kann ja nicht sein, dass ich mir einen float printen lasse und auf einmal die Mona Lisa in Plaintext sehe.

Das ist ein Missverständnis würd' ich sagen... "n/a" heisst "not available" und nicht "not defined" ("n/d"). Das bedeutet dann wohl, das diese Infos der Kenntnis von SCJP entziehen. Definiert sind die Werte aber allemal (was eigentlich schade ist... hätte gern mal gesehen, wie müde ML in Plaintext lächelt).

Wertebereiche:
float : +/-3.40282347 * 10[sup]38[/sup]
double: +/-1.79769313486231570 * 10[sup]308[/sup]

@edit: Mist... keine SuperScript ([sup] -> Hochgestellt)-Tags?
@Edit2: Hab' noch die Quelle der Zahlen vergessen... "Guido Krüger Handbuch der Java Programmierung"

 

[hdi]

Das bedeutet dann wohl, das diese Infos der Kenntnis von SCJP entziehen.

nice...