Umstellung auf Java, was kann java? Hardwareunterstützung?

[Mondmann1]

Hallol Liebes Forum.

Wir sind ein mittslständisches Unternehmen.
Wir haben ca 5000 Installationen im Sektor Zeiterfassung/Zutrittskontrolle.

Unsere Software basiert bisher rein auf Windows.

Wir werden uns dieses Jahr im Sommer entscheiden,ob wir unsere Software für Windows redesignen oder plattformunabhängig mit Java.
Da wir 3 Programmieren selbst wenig bis keine Erfahrung mit Java haben ist die Entscheidung nicht leicht.

Anfallende Kosten werden nicht gescheut.

Nun meine Fragen an die Erfahrene Community:

1. Wie Zukunftsweisend ist Java? Wir wollen ein Produkt schaffen, daß die nächsten 20 Jahre am Markt Bestand hat und sind bereit Geld, Hirnschmalz und Zeit zu investieren.

2. Kann Java mit Hardware umgehen?

Da unsere Hardware Terminals zzt u.a. noch Serielle Schnittstellen haben ist die Frage wie Java das unterstützt?
Netzwerkanbindung ist ja kein Problem, so viel Erfahrung habe ich.
Doch wie siehts aus mit USB, Firewire,Bluetooth und WLAN?
Vor allem USB/WLAN wird in Zukunft ein Thema sein.
Wird das von Haus aus unterstützt oder braucht man da zusätzliche APIs?
Wenn ja woher? Kosten?


3. Entwicklungsumgebung.(Windows)
Ich kenne Netbeans und finds ziemlich gut.
Mein Chef ist gerade von Borlands JBuilder begeistert.
Eclipse?
Mit was arbeitet Ihr (Professionell) und was würdet Ihr mir raten?
Vor/Nachteile der unterschidelichen Umgebungen?

Ich hoffe ihr könnt etwas Licht ins Dunkel bringen.-)
grüße Mondmann1

 

[The_S]

Hallol Liebes Forum.

Hallo lieber Umsteiger

1. Wie Zukunftsweisend ist Java? Wir wollen ein Produkt schaffen, daß die nächsten 20 Jahre am Markt Bestand hat und sind bereit Geld, Hirnschmalz und Zeit zu investieren.

In der IT-Branche 20-Jahre in die Zukunft zu sehen sollte äußerst schwer sein. Ich denke mal, das kann dir keiner vorhersagen! Dennoch ist Java zZ eine der wichtigsten Programmiersprachen auf dem Markt, aber der Aufschwung von .NET ist auch nicht zu unterschätzen.

2. Kann Java mit Hardware umgehen?

Java ist Plattform- und Systemunabhänig. Das hat zur Folge, dass Java auch mehr oder weniger Hardwareunabhängig ist und deshalb der Umgang mit Hardware in Java eher schlecht ist. Dennoch gibt es natürlich für die eine oder andere Schnittstelle Libs mit denen sowas realisierbar ist. Und im Worst-Case kann man über JNI und C++ Code eine Hardwarenahe, aber Systemabhängige Schnittstelle realisieren.

3. Entwicklungsumgebung.(Windows)
Ich kenne Netbeans und finds ziemlich gut.
Mein Chef ist gerade von Borlands JBuilder begeistert.
Eclipse?

Damit hast du wohl die 3 hauptsächlich verwendeten Entwicklungsumgebungen genannt. Ich programmiere jeher mit Eclipse und komme damit auch sehr gut zurecht. Auf der Arbeit verwende ich den Rational Application Developer von IBM. Das ist eine Entwicklungsumgebung speziell für Webanwendungen, die auf Eclipse aufbaut. Netbeans ist auch nicht schlecht, hab da mal kurz reingeschnuppert. Zum JBuilder kann ich dir gar nichts sagen, damit habe ich null Erfahrung.

 

[Saxony]

Hi,

zu 1.

Yep mit der Vorausschau auf 20 Jahre sieht es schwierig aus. Vielleicht programmieren 2027 alle nur noch visuell.
Aber Java hatte ja 2005 seinen 10. Geburtstag, damit wäre Java in 20 Jahren also 30 - also so alt wie das jetzt immer noch benutzte C.

zu 2.

Hardwarenahe Programmierung ist mit den JDK Bordmitteln nicht zu bewerkstelligen.
Erwähnenswert ist zum Beispiel javax.comm, da sich hiermit serielle, paralelle und USB ansprechen lassen.
Ich arbeite derzeit mit dem Paket javax.comm um einen Elan SC520 AMD Prozessor über JTAG(paralelle Schnittstelle) zur Mitarbeit zu bewegen. Zudem nutze ich auch noch die serielle Schnittstelle für den Datenaustausch mit irgendwelchen Hardwarekarten. Funktioniert alles einwandfrei und ich bin sehr zufrieden.
Die Verwendung von javax.comm setzt aber natürlich wieder systemabhängige Biblitheken voraus, welche aber verfügbar sind.
javax.comm ist frei verfügbar.
Zu den anderen Dingen wie WLAN, Bluetooth kann ich leider keine Angaben machen.

zu 3.

Wenn ihr erst anfangt mit Java und somit noch die Wahl der Entwicklungsumgebung vor euch liegt, würde ich euch zu Eclipse raten.
Es ist natürlich auch das jeweilige Einsatzgebiet zu beachten, da wie Hobbit_Im_Blutrausch schon sagte, manche Umgebungen auf einen Bereich spezialisiert sein können.
Mit Eclipse erledige ich aber meine Hardwareseitige Programmierung ebenso wie meine anderen Tätigkeiten, welche im Bereich der GIS angesiedelt sind.

Falls ihr am Ende zu dem Schluss kommt, doch nicht auf JAVA umszustellen, könnt ihr trotzdem für euer C++ Zeugs Eclipse benutzen. Stichwort: CDT (Eclipse's C/C++ Development Tooling)

Ich hoffe das hilft etwas

bye Saxony

 

[L-ectron-X]

WLAN ist überhaupt kein Problem, weil das ja auch nur eine Netzwerkverbindung ist. Java ist perfekt für Netzwerke geeignet. Für den USB-Port und die serielle/parallele Schnittestelle gibts kostenlose APIs, mit denen darauf zugegriffen werden kann.
Eigentlich ist Java für alle möglichen Sachen geeignet. Programme für Desktop, Netzwerk, Internet, Handy, Marsroboter etc. - kein Problem. Java ist aber überhaupt nicht für den direkten Zugriff auf die Hardware (Treiber) geeignet.

javax.comm ist veraltet und wird von Sun nicht weiterentwickelt...
Gute Alternative: RXTX

 

[thE_29]

Zum JBuilder kann ich sagen, er ist super! Nur ob er euch das viele Geld wert ist, müsst ihr euch fragen! So wie es jetzt aussieht, ist die Enterprise Version sowieso overkill! Da würde die Developer auch reichern nur kostet die auch ~1500€!

Der JDeveloper ist aber ein bisi vom JBuilder abgekupfert, vielleicht solltet ihr euch dann mal angucken!

 

[Mondmann1]

Vielen Dank mal für die Antworten.

Es soll in Sachen Hardware natürlich so sein,daß man mit den Terminals komunizieren kann, d.h. Buchungen abholen, in der Software verarbeiten und Daten wieder zurückschicken.
Drucken von Listen aus der Software sollte ja ebenfalls möglich sein.

Ebenso soll das Ganze dan auf eine Datenbank basieren auf der die Hauptsoftware sitzt.
Diese "Hauptsoftware" soll dann alle weiteren Applikationen bedienen wie zb. eigenständige Applikationen und browserbasierte Lösungen über VPN. Also so, daß man von überall auf der Welt sich in die Zentale "einloggen" kann seine Datn abrufen kann.

Sollte ja problemlos möglich sein oder?

Welche Datenbanken gibt es,bzw würde Ihr empfehlen?

Grüße Mondmann1

 

[padde479]

Also ich würde als IDE ebenfalls Eclipse vorschlagen. Der JBuilder setzt in seiner neuen Version auf Eclipse auf. Von der Oberfläche sieht er erst einmal genau wie Eclipse aus. Also warum ~1.500 € für eine IDE ausgeben, wenn man eine gleichwertige (wenn nicht gar bessere) für lau bekommen kann?

 

[Wildcard]

Eine IDE ist keine Bindung für's Leben, da hat jeder so seine Preferenzen.
Ob man jetzt Eclipse, Netbeans, JBuilder, JDeveloper, Intelli J nimmt es erstmal nebensache, ihren Job erledigen sie alle.

 

[KSG9|sebastian]

Ja aber in einem großen Unternehmen gibts mit sicherheit zig Plugins für die jeweilige IDE. Wir haben bei uns ca. 15 Ecliseplugins und noch sehr, sehr viele Anpassungen. Da auf ne neue IDE umzustellen (schon alleine wegen der Softwareverteilung) wäre DER overkill schlechthin.
Aber Eclipse ist imho (natürlich mit entsprechender Hardware) wärmstens zu empfehlen.
Aber erwarte nicht dass Eclipse mit nem ordentlichen Workspace auf nem ~700MB Rechner flüssig rennt.
Ich hab 2GB Ram und da ist es in Ordnung. Meistens flott, aber selbst da stockt das Teil manchmal rum..

 

[AlArenal]

Plugins sind eine Sache, eine andere Sache sind schon fertig eingebaute Features. Nehmen wir den GUI-Builder von Netbeans. Ntutz du ne andere IDE, musst du wieder von Hand im Code stricken, gleiches gilt für JBuilder.

Lediglich vom JFormdesigner, den man Standaole oder als Plugin für Eclipse und IDEA verwenden kann, ist mir ein Konverter für JBuilder-Kram bekannt.

Dann sind beim JBuilder auch Unmengen von KLassen dabei, die Borland selbst entwickelt hat und die man dann mitschleppen muss.

 

[Saxony]

Als DBMS kann man alle nehmen zu denen es einen JDBC Treiber gibt.
Gibt es keinen JDBC Treiber, hilft die Verwendung einer JDBC-ODBC Bridge.

Ich nehme mal an das ihr ohne weiteres euer schon vorhandenes DBMS nutzen könnt.

Aber um mal meinen ehemaligen DB-Prof zu zitieren:

"Alles ausser Oracle ist Flatfile Programmierung!"

In diesem Sinne

bye Saxony

 

[L-ectron-X]

Eine der meisteingesetzten Datenbanken ist MySQL. Allerdings werden für den kommerziellen Einsatz Lizenzgebühren fällig. Ebenso kann man PostgreSQL empfehlen, die aber völlig kostenlos und sehr leistungsfähig ist.

 

[Hilefoks]

Eine der meisteingesetzten Datenbanken ist MySQL. Allerdings werden für den kommerziellen Einsatz Lizenzgebühren fällig.

Nein - so einfach ist es nicht. MySQL kann auch kommerziell kostenlos genutzt werden (GPL verbietet keine kommerzielle Nutzung). Nicht erlaubt hingegen ist wenn dein eigenes (nicht GPL) Programm gegen MySQL gelinkt wird.

Ebenso kann man PostgreSQL empfehlen, die aber völlig kostenlos und sehr leistungsfähig ist.

PostgreSQL steht unter der BSD-Lizenz was auch ein kommerzielles Programm erlaubt gegen PostgreSQL zu Linken. Zudem bietet PostgreSQL mehr Features als MySQL. Das bedeutet aber nicht pauschal das PostgreSQL besser als MySQL ist, sondern "nur" das es einen Punkt gibt, an dem MySQL nicht mehr alle Anforderungen genügen kann.

MfG,
Hilefoks