ArrayList bestehend aus ArrayList?

[SevenFlames]

Hallo zusammen,

leider konnte mir beim letzten Mal keiner helfen, zumindest hat keiner geantwortet... Ich hoffe, dass Ihr dieses Mal einen Rat wisst

Ich bin ein wenig verzweifelt. Ich muss ein Programm in schreiben, bei dem aus einer Datei die Werte ausgelesen und anschließend auch ausgegeben werden können. In der Datei liegen die Werte in folgendem Format vor:

"TIME","MAF","MAP"
0,0.23.98
2.5,3.2,75

Das ist nur ein Beispiel. Ich lese nun also zunächst die Parameter aus: TIME, MAF und MAP. Diesen sind nun folgende Werte zuzuweisen:

TIME: 0 und 2.5
MAF: 0.23 und 3.2
MAP: 98 und 75

Im Endeffekt sind die Dateien nachher viel grösser und der Umfang ist vorher nie genau festgelegt, so dass ich die Grösse des Feldes nicht einschätzen kann, weder in Höhe, noch in Breite.

Also hatte ich mir überlegt, dass ich eine ArrayList mache, die aus Objekten des Typs ArrayList besteht. So kann ich also beliebig viele Elemente anfügen und diese dann in der Breite beliebig auffüllen. Aber das geht irgendwie nicht. Ich öffne die Datei und kann eine ArrayList mit den Parametern anlegen. Die gibt das Programm dann auch aus. Wenn ich aber den Parametern die Werte zuweisen möchte, dann meldet sich der Compiler und sagt, dass die Datentypen nicht zusammenpassen.

In folgendem Beispiel habe ich nur die Problemstelle eingefügt.

if ((c != 44) && (c != '0'))
{
	parameter=parameter + c;
}
if ((c == 44) && (endeParameterliste == false))
{
	parameter.replaceAll("\"","");
	anzahlParameter++;
	System.out.println("anzahlParameter ="+anzahlParameter);
	zeileDaten.add(parameter);
	datenliste.add(zeileDaten);
	zeileDaten.clear();		// geschriebenes Element wieder löschen
	System.out.println(parameter);
	parameter="";
}

....

for (int i=0;i<zeile.length();i++)
{
	c = zeile.charAt(i);
	if ((c != 44) && (c != 0)) wert = wert + c;
	else
	{
		zeileDaten=datenliste.get(counter); 
		zeileDaten.add(wert);
		datenliste.set(counter,zeileDaten);
		counter++;
		wert = "";
	}
}

c ist die aktuelle Zeile der Datei. Ich bringe die unterschiedlichen Werte zu den Parametern zunächst in ein String Format, weil sich auch diese Formate ändern. Einige Werte kennen nur ON / OFF, andere haben bis zu 7 verschiedene, vordefinierte Zustände, andere sind reine Zahlen...
zeileDaten und datenliste sind ArrayListen mit dem ersten Teil ist datenliste bereits gefüllt worden. Ich habe oben extra darauf geachtet, dass datenliste mit zeileDaten "vorgefüttert" wird, so dass ich diese Elemente nur noch auslesen und dann zeilenweise "anreichern" muss.

Aber es gibt hier immer wieder Probleme. Mein Mozilla ist randvoll mit Java Seiten und Google-Tabs, also bitte: Ich habe gesucht wie ein Irrer. Aber ich finde einfach keine Lösung zu meinem Problem.

Falls also jemand Rat weiß, bitte meldet Euch.


Vielen Dank
Marc

 

[andiv]

Du schreibst der Compiler meldet irgendwas mit "Datentypen passen nicht zusammen", aber zeigst uns ein Stück Code in dem kein einziger Datentyp "vorkommt". Wie wärs du zeigst uns auch den Teil wo du deine Variablen deklarierst?

 

[SevenFlames]

Hi Andy,

da muss ich Dir recht geben:

Der Programmübergreifende Teil:

// Inhalte der eingelesenen Datei

	ArrayList datenliste = new ArrayList();
	ArrayList zeileDaten = new ArrayList();

Die Deklaration innerhalbd er Methode:

		String parameter = "";
		String wert = "";
		String zeile;
		int b;
		int counter = 0;
		char c;
		boolean endeParameterliste = false;

Falls ich noch etwas vergessen haben sollte, sag bitte bescheid.


Bis denne
Marc

 

[Marco13]

Wenn keiner antwortet liegt das nicht notwendigerweise daran, dass keiner einen Rat oder eine Lösung hat. Im Zweifelsfall ist "keine Antwort" zu interpretieren als der Rat "Formuliere deine Frage mal anders"

Also... mal abgesehen davon, ob nun ArrayList oder LinkedList, und abgesehen davon ob c nun eine Zahl oder ein Character ist und was an Zeile 44 so besonderes ist....

Du hast irgendwelche Daten in der Form

"TIME", "MAF","MAP"
0,      0.23, 98
2.5,    3.2,  75

die aber auch

"TIME", "MAF","MAP", "MIP", "MUP"
0,      0.23, 98,    12,    34
2.5,    3.2,  75,    16,    56
1.3,    5.6,  72,    43,    67

sein könnten. Mit anderen Worten: Eine ganz normale Tabelle ?! :autsch:

Und du willst jetzt die Spalten dieser Tabellen als Datenstruktur haben (d.h. du willst das auch nicht mit einer Datenbankanbindung o.ä. lösen...) ?

Dann könntest du z.B. zwei Klassen machen wie z.B.

class Table
{
    public void addColum(Columns column) { ... }
    public int getNumColumns() { ... }
    public Column getColumn(int index) { ... }
    public Column getColumn(String name) { ... } // evtl.
}

class Column
{
    public String getHeader() { ... }
    public double getValue(int row) { ... }
}

Darauf könnte man dann z.B. so zugreifen wie

double maf0 = table.getColumn("MAF").getValue(0); // Liefert 0.23 (aus dem Beispiel)
double map0 = table.getColumn("MAP").getValue(1); // Liefert 75 (aus dem Beispiel)

Stimmt das soweit?

 

[SevenFlames]

Hallo Marco,

vielen Dank für Deine ausührliche Antwort!

Ich gebe Dir recht, es kann an meiner Frage liegen. Der Haken ist, wenn man ein Laie in etwas ist, dann hat man meist keine Vorstellung davon, was die Nicht-Laien so alles an Informationen benötigen
Ich programmiere für ein Semester im Verbundstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Du siehst also: Ich bin kein Programmierer und ich mache das noch neben meiner regulären Arbeit... Und Java fällt mir sehr schwer. Ich habe mal ganz früher (vor 15 Jahren) Turbo Pascal mit einigem Erfolg programmiert, aber das kann man wirklich nicht vergleichen.

Deine Lösung gefällt mir sehr! So wie ich sie verstehe, werden die Daten aber jeweils immer wieder einzeln ausgelesen? Ich würde es gerne so realisieren, dass ich die Daten in Form einer Variablen oder eines Objekts im Speicher liegen habe und so gar keinen Festplattenzugriff mehr brauche, egal was ich mit den Daten vor habe.
Die Daten liegen tatsächlich im Format einer csv Datei vor. Das fehlte bestimmt auch als Info in meinem Text.

Danke noch mal!
Marc

 

[SevenFlames]

Sorry, ich bin es noch mal. Hilft es eigentlich, wenn ich das ganze Programm poste? Ich habe jetzt nur einen Ausschnitt gepostet, weil ich mir dachte, dass sonst zuviele Infos hier liegen. Das Programm hat 320 Zeilen, ist also noch überschaubar.


Bis denne
Marc

 

[andiv]

Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass du keine Generics nutzt? Wenn du ArrayList<String> und ArrayList<ArrayList<String>> verwenden würdest, dann könnte der Compiler für dich erkennen, wann die Typen nicht zueinander passen und nicht erst die JVM zur Laufzeit.

 

[Landei]

Eine "Billiglösung" wäre, alle Spalten einfach in eine Map zu packen:

String[] columns= {"TIME","MAF","MAP"};
Map<String, List<Double>> map = new HashMap<String, List<Double>>();
for(String column : columns) {
  map.put(column, new ArrayList<Double>();
}
for(double[] values : getSomehowNextValueLine()) {
   for(int i = 0; i < values.length(); i++) {
       map.get(columns[i]).add(values[i]);
   }
}

Nachträglich können auch weitere Spalten hinzugefügt werden.

Alternativ kann man auch zeilenweise vorgehen, also Maps in eine List stecken (was die üblichere Vorgehensweise ist)

Objektorientiert wie vom Vorredner vorgeschlagen wäre es natürlich hübscher, aber da müsste man mehr über deinen Anwendungsfall wissen.

 

[SevenFlames]

Hallo Andy,

danke für den Tipp. Das werde ich machen. Es ist aber der Compiler, der den Fehler erkennt. Ich werde das aber trotzdem machen, dann ist die Zuordnung nachher beim Lesen des Programms auch viel einfacher!

C:\Test\IntelligentViewerUI.java:257: incompatible types

found   : java.lang.Object

required: java.util.ArrayList

							zeileDaten=datenliste.get(counter); 

							                         ^

Hallo Landei,

mit Maps habe ich noch nie gearbeitet. Und um ehrlich zu sein, sagt mir der HashWert jetzt auch nur etwas, weil ich in meinem beruflichen Umfeld mit Wegfahrsperren zu tun habe
Aber ich schaue mir das mal in der API an. Vielleicht kann ich das einfacher umsetzen als meinen ursprünglichen Plan mit den ArrayLists.


Danke für Eure Hilfe!
Marc


PS: Braucht Ihr das Programm noch? Dann könnt Ihr es ja starten und sehen, wie ich die Datei versuche zu öffnen...
Aber bloss nicht lachen! Da ist sicher noch eine ganze Menge Optimierungspotential vorhanden

 

[Marco13]

Deine Lösung gefällt mir sehr! So wie ich sie verstehe, werden die Daten aber jeweils immer wieder einzeln ausgelesen? Ich würde es gerne so realisieren, dass ich die Daten in Form einer Variablen oder eines Objekts im Speicher liegen habe und so gar keinen Festplattenzugriff mehr brauche, egal was ich mit den Daten vor habe.

Nicht notwendigerweise Das, was ich dort hingeschrieben hatte, enthielt ja erstmal keine Implementierungen. Wenn man das im Rahmen eines "Softwareprojektes" "planen" würde, würde man, WENN man das denn so haben will, ohnehin sowas schreiben:

[b]interface[/b] Table
{
    int getNumColumns();
    Column getColumn(int index);
    Column getColumn(String name);
}
 
[b]interface[/b] Column
{
    String getHeader();
    double getValue(int row);
}

D.h. man würde erstmal die Interfaces erstellen, in denen einfach nur drinsteht, was man mit diesen Dingern machen können will.

DANN (danach) könnte man sich eine passende Implementierung überlegen. Die KÖNNTE sowas machen wie

class DamnSlowTable implements Table
{
    public Column getColumn(String name)
    {
        return new DamnSlowColumn(name);
    }
    ...
}
class DamnSlowColumn implements Column
{
    public double getValue(int row)
    {
        return readTheWholeFrigginFileAndSearchTheDataFor(row);
    }
}

D.h. bei jedem Zugriff würde man die Datei durchsuchen :autsch:

So war das aber nicht gedacht Ich bin schon davon ausgegangen, dass man dies Tabelle EINmal einlesen würde, und dann liegt sie im Speicher und man kann schnell daruf zugreifen:

class Column
{
    private double rowData[];

    public Column(double rowData[]) 
    {
        this.rowData = rowData;
    }

    public double getValue(int row)
    {
        return rowData[row];
    }

Man würde dann am Anfang des Programms EINmal die komplette Datei einlesen. Dann würde man lauter solche Column-Objekte erstellen. Denen werden die eingelesenen Daten übergeben, und die speichern sie intern. Aus diesen Column-Objekten baut man sich dann ein Table-Objekt. Und danach kann man ohne irgendwelche komplizierten, unübersichtlichen verschachtelten Listen schnell und einfach auf die Daten zugreifen.

 

[SevenFlames]

Hallo Marco,

vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das ist genial, auf so eine Idee wäre ich gar nicht gekommen :applaus:

Das werde ich machen. Der Umgang damit ist erheblich einfacher als mit meiner komischen Routine und außerdem kann ich dann die ganze Handhabung in eine andere Klasse auslager, so dass ich den Quellcode des eigentlichen Programms nicht mit der Handhabung der Daten überladen muss.

Danke noch mal. Du hast mir wirklich sehr geholfen! Auch vielen Dank an alle anderen, die hier fleißig gepostet haben. Die Ideen waren alle sehr lehrreich für mich!


Bis denne
Marc