Ich denke ich habe mich wieder undeutlich ausgedrückt..
Die funktionsweise eines Motors an sich zu kennen ist sicher nicht verkehrt. Es ist aber relativ irrelevant wie das bei einem Otto-Motor im speziellen der Fall ist. Auch ich habe gelernt, warum der Kolben sich bewegt und wie darüber eine Kraft übertragen werden kann. Ich halte es eben nur für unnötig dabei noch jede Art von Kraftstoff anzusprechen. Wenn man dann nämlich von Diesel anfängt muss man auch vom Otto-Kraftstoff sprechen. Dann sollte auch Kerosin als Kraftstoff angesprochen usw. Wer so etwas wissen will, soll sich das wissen selbst aneignen. Die Zeit in der Schule, die für sowas verwendet werden würde könnte andersweitig genutzt werden.
Das sofort auf's Autofahren zu reduzieren ist sehr kurzsichtig - ebenso wie das oberflächliche Verstehen des Computers auf Programmieren
Bzgl. der Reduzierung auf das Autofahren, siehe oben. Ich muss in der Schule nicht lernen, wie die Eigenheiten eines Dieselfahrzeugs sind. Dafür sind die Fahrschulen zuständig.
Bzgl. der reduzierung auf die Programmierung: Schlecht ausgedrückt. (ein z.B. fehlt da).
Als Sekretärin oder als Bauarbeiter, als Serviceangestellter einer Airline oder als Koch (usw.) brauche ich schlicht nicht zu wissen, wie ein PC physikalisch genau funktioniert.
Ich sollte wissen, was die einzelnen Teile in etwa machen. (CPU rechnet, GPU rechnet graphische Dinge, RAM ist ein temporärer Speicher, HDD Festplatte usw.)
Ich sollte wissen, dass beim PC mit 0 und 1 gerechnet wird, was schon im Physik angesprochen wird, wenn man eben an Schaltungen und sowas ankommt.
Natürlich sollte man auch von Transistor und ähnlichem gehört haben als zentrales Gebiet der technischen Physik.
Ich muss aber nicht wissen, wie eine CPU im genauen funktioniert, aus welchen weiteren Bestandteilen sie besteht usw.
Ich muss nicht wissen, wie die Bilder genau generiert und auf den Monitor angezeigt werden.
Ich muss nicht wissen, was passiert wenn ich eine Seite aufrufe und wie die Daten versendet werden.
Ich muss auch nicht wissen, was ein Bus ist und was er macht (außer natürlich bei dem auf der Straße)
usw.
Was ich also sagen wollte war:
Man muss differenzieren was für einen Otto-Normal Menschen im Leben wirklich wichtig ist.
Nur weil wir hier eben als Programmierer mehr Wert auf technische Angelegenheiten setzen heißt das nicht, dass dies das non plus ultra ist.
So ist hier zum Beispiel mehrfach angesprochen worden, wie unsinnig es doch sei, dass man Gedichte/Bücher analysiert. Auch ich war in der Schule genau dieser Meinung. Es ist aber nichts anderes wie die Diskussion darüber ob man nun wissen sollte, wie ein Computer genau funktioniert.
Die Schule an sich, sollte ein Grundwissen in allen Gebieten schaffen.
Im Bereich der Sprachen wäre das die Rechtschreibung, Analysen usw.
Im Bereich der Mathematik wären das Grundrechenarten, Analysis (z.b. Folgen, Funktionen, variablen), usw.
Im Bereich der Informatik wären das (IMHO) Aufbau eines Rechners (was ist teil dessen, was tut es), Umgang mit Rechnern, Umgang mit den eigenen Daten usw.
Eine Schule muss nicht ganz ins Detail gehen, sie muss aber die Grundlage dafür schaffen, dass man sich selbst informieren kann oder eben bei einer Ausbildung/einem Studium mehr ins Detail gehen kann.
Eine Schule kann das auch nicht. Das Abitur dauert inzwischen nur noch 12 Jahre. Irgendwo muss da auch differenziert werden.