Tut mir leid, aber da muß ich auch noch mal:
Glaub mir - Mathe macht Spaß. Du gehst noch zur Schule, da hattest du mit Mathe noch nie zu tun. Sondern nur mit Rechnen.
die Frage ist halt ob wie ich es von meinem Cousin der Wirtschaftsinformatik studiert hat wirklich nötig ist über 3 Semester Mathe zu machen er aber in seinem Beruf es nicht braucht.
Selbst wenn du Mathe später im Beruf nicht mehr brauchst (was m.M.n. irgendwo zwischen dämlich und traurig rangiert), so brauchst du Mathe auf jeden Fall während des Studiums. Ein Studium darfst du dir nicht wie Schule vorstellen (auch wenn es gelegentlich dazu verkommt, aber das ist ein anderes Thema). In der Schule lernst du irgendwas mit Funktionen, wie du deren Ableitungen und Integrale bildest - und das wars. Hat euer Mathelehrer euch schonmal gezeigt, wofür das alles gut ist? Und Studium dagegen solltest du mindestens den Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis kennenlernen und nach Möglichkeit zu letzterem gelangen.
Im Studium lernst du, Probleme mathematisch zu beschreiben. Klingt trocken, ist aber eine sehr mächtige Fähigkeit - und überaus interessant und gelegentlich verblüffend. Ein simples Beispiel: die Ortsfunktion nach der Zeit (bekannt als s(t) ).
Nehmen wir als Beispiel ein Auto, und die Autobahn als Koordinatensystem. Dort steht praktischerweise sogar alle 500m eine Beschriftung herum, in Form von Kilometerstandsanzeigern, rechts im Bild:
Wenn du jetzt mit einem Auto über die Autobahn fährst, kannst du jedem Zeitpunkt eine Position auf der Autobahn zuordnen - das ist die Ortsfunktion s(t). s ist der Ort, t die Zeit, so ist es in der Physik üblich.
Wenn du von s(t) die erste Ableitung (schöner ist der Begriff Differenziation) bildest, erhälst du v(t) - die Geschwindigkeit, die das Auto zum Zeitpunkt t hatte. Wenn du die Geschwindigkeit wieder differenzierst, erhältst du die Beschleunigung des Autos a(t).
Und wenn du die Beschleunigung wieder differenzierst, erhältst du den "Ruck".
Die Formeln, die in der Schulphysik so verwendet werden, basieren ja auch auf diesen Zusammenhängen. Wenn du mit dem Auto von Berlin nach München fährst (so ca. 600km) und brauchst 10 Stunden: dann bist du nach Formel konstant gemütlich 60km/h gefahren. Aus dem Stand, direkt von deiner Einfahrt aus - bis du am Ziel angekommen bist, wo du ruckartig angehalten hast.
Die Formel bildet nicht ab, daß du erstmal aus einem verkehrsberuhigten Bereich (vulgo Spielstraße) und dann durch trägen Stadtverkehr mit Aufenthalten an roten Ampeln zur Autobahn gefahren bist, dann streckenweise mit 200km/h über die A9 geballert bist und vier Stunden im Stau sowie eine Stunde bei Burgerking vertrödelt hast. In einer Funktion bringst du das alles ohne Schwierigkeiten unter.
Mathematik ist definitiv nicht nur für irgendwelche Spezialaufgaben relevant. Jede Form von Regelung (alles, wo irgendeine physikalische Größe auf einen gewünschten Wert gebracht werden soll, z.B. die Raumtemperatur -> Heizungsregelung) sind weitaus komplexer, als man es mit Schulwissen erwarten würde. Auch wenn es für viele Problemklassen vereinfachte Lösungsformeln gibt.
Auch wenn du Mathematik später im Beruf wenig brauchst, so ist sie normalerweise entscheidend um Grundlagen zu verstehen, mit denen man durchaus öfter zu tun hat.
Es sind übrigens ganz erstaunlich oft verblüffend simple Dinge, aus denen ungeahnt komplexe Dinge erwachsen. Ich bin E-Techniker, und ich würde mal sagen 80% oder noch mehr dessen, was wir hatten, geht irgendwo auf den guten alten Pythagoras zurück.
allgemein betrachtet sagen die einen ja so und andere (auch absolventen) wiederum so...
Allgemein betrachtet gibt es Absolventen, die ruhen sich während des Studiums ordentlich aus, geben die Lösungen vom vorherigen Jahrgang in ihren Protokollen ab, lernen ein bisschen was auswendig und vergessen es am Ende wieder. Und es gibt die, die das interessiert, die etwas wissen und ergründen wollen und sich sogar noch zu Hause und in ihrer Freizeit mit ihrem Studienkram beschäftigen.