Hosting einer JAVA EE App

internet

Top Contributor
Hallo,

Ich würde gerne zeitnah eine Java EE Applikation im Internet zugänglich machen. Mit diesem Thema habe ich leider überhaupt keine Erfahrung, möchte aber gerne hier entsprechend mir Wissen aneignen.
Anfänglich sicher nur mit ein paar Usern auf dem System, was aber natürlich entsprechend skalierbar sein sollte.

Die Applikation ist eine Plattform, bei der User Projekte eintragen können und andere User sich wiederum darauf bewerben (ohne jetzt konkret in die Details zu gehen).

Hier ein paar Details:
  • JAVA EE App (.war - File)
  • WildFly als Applikationsserver
  • MySQL als Datenbank
  • Keycloak für die Authentifizierung
Was ich ebenfalls brauche ist ein Mailserver.

Wie gehe ich hier denn nun vor? Was brauche ich alles?
Installiere ich alles auf einem VServer oder RootServer?
Verwende ich bspw. Docker und packe da alles rein (.war File, WildFly, MySQL, Keycloak, Mailserver) ?

Als Betriebssystem ist wohl Linux die bessere Wahl.
Zugegebenermaßen habe ich auch hier keine große Erfahrung - aber ich denke mittlerweile findet man sehr viel auch im Internet.
Mit quasi nur auf der Konsole zu arbeiten, habe ich ebenfalls keine Erfahrung. Ist das überhaupt notwendig?

Gerade für so Themen wäre eine GUI ganz toll:
  • Logfiles ansehen
  • Sich auf der Datenbank anmelden via MySQL Workbench

Mir ist bewusst, dass ich mich hier einarbeiten muss - aber eine Starthilfe wäre schon Mal gut.
Hat jemand gute Tipps / Quellen für bspw. Tutorials etc.? Dieses Thema hat doch sicherlich jeder, der irgendwann mal seine Applikation zugänglich machen möchte.

Danke für jegliche Hilfe
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Also einen Server im Internet selbst zu betreiben ohne Ahnung zu haben halte ich für grob fahrlässig.

Aufbau kann sein:
  • Application Server auf localhost Port
  • Keycloak auf localhost Port
  • apache oder so nach außen um Requests als Proxy weiter zu geben. Dies ermöglicht dann auch, dass man mit letsencrypt ein SSL Zertifikat bekommt.
  • Datenbank natürlich auch nur gebunden auf localhost

Mailserver würde ich die Finger von lassen. Da ist es einfacher, einen beliebigen Anbieter zu nutzen. Hintergrund ist, dass hier die Konfiguration nicht ohne ist und ohne tiefes einarbeiten wird es recht schwer. Das war zumindest der Grund, wieso ich damals dann darauf verzichtet habe und das als Dienstleistung sozusagen eingekauft habe. (Und Domain + paar Postfächer ist ja kaum eine Ausgabe)

VServer kann den Vorteil haben, dass Du ein ganz einfaches Backup bekommen könntest. (Halt regelmäßige Snapshots) Ansonsten ist das halt auch ein wichtiger Punkt, nit den Du Dich beschäftigen musst bei einem eigenen Server.

Generell ist wichtig: So wenig Services nach außen, wie möglich. Und die Software dann so gut wie möglich absichern. Stichwort für Suchen: Hardening. Wobei das nicht alles ist. Du willst auch Angriffe erkennen können, also willst Du Vorgänge auch monitoren um dann ggf. auf kritische Vorgänge zeitnah reagieren zu können....

Oder Du findest einen Anbieter, der das Hosting für Dich übernimmt:
  • Muss es WildFly sein oder tut es auch ein TomcatEE? Letzteres habe ich eher bezüglich Hostingangebote gesehen.
  • Keycloak ist ja nur ein einfacher Identity Server mit OAUTH2 - da gibt es dann ggf. genug gehostete Alternativen
  • Datenbanken sind in fast jedem Hosting Angebot mit drin.
Prinzipiell kann es sogar interessant sein, das ggf. in einer Cloud zu machen. Muss man durchrechnen.
 

internet

Top Contributor
danke...
Von Cloud will ich eig. die Finger weglassen - das ist mir zu kostspielig.

Kann ich das auch erstmal lokal auf meinem Computer testen, bevor ich für einen VServer zahle?
Also eine VM aufsetzen in Parallels Desktop (Mac) bspw. ?

Welche Linuxdistribution ist hierfür ratsam? Debian?
Sollte ich Docker verwenden?
 

LimDul

Top Contributor
Fragen die du dir realistisch stellen musst:

  • Kannst du das aktuell halten? Stichwort Wildfly, Betriebssystem, Webserver etc. - sprich sämtliche Services die von außen erreichbar sind, müssen aktuell gehalten werden. Es gibt immer wieder - teilweise schwerwiegende CVEs.
  • Wie willst du skalieren? Musst du skalieren? Das betrifft CPU, RAM & ggf. mehrere Instanzen.
  • Wie sehen Verfügbarkeiten aus?
  • Wie sieht das Monitoring aus?

Das kann man selber machen, kann man aber auch extern machen lassen. Letzteres kostet oft mehr, ist aber unter Umständen deutlich sicherer.

Standardvorgehen ist eigentlich:

  • Von außen aus dem Internet ist nur ein Reverse Proxy erreichbar - nichts anderes.
  • Der routet auf die eigentlichen Web-Anwendung bzw. Webanwendungen durch
  • Alles dahinter ist nur in einem lokalen Netz der Anwendungen untereinander erreichbar
  • Die ganzen Anwendungen sind in einzelne Container gepackt.
  • Über die Container liegt ein Management Framework wie Kubernetes oder was simpleres (Kubernetes kann alles, ist aber extrem komplex)

Ein Zugriff auf die Datenbank von außerhalb ist ein No Go - wer das macht, schreit danach gehackt zu werden. Wenn überhaupt ist sowas von lokal nur über einen VPN oder SSH Tunnel erreichbar.

Bzgl. Mailserver unterschreib ich das von Konrad - einen Mailserver will man nicht selber hosten, es sei denn man möchte seine Domain auf diversen Blocklisten wiederfinden und keine Mails mehr versenden können.


Klar kannst du das alles lokal auch testen. Am besten wäre es einen Mini-PC hinzustellen und das darauf mal zu betreiben.
 

internet

Top Contributor
Bzgl. Mailserver unterschreib ich das von Konrad - einen Mailserver will man nicht selber hosten, es sei denn man möchte seine Domain auf diversen Blocklisten wiederfinden und keine Mails mehr versenden können.
Was wären denn hier für Anbieter?
Es gibt ja die Webhostings - aber die haben meist immer ein Limit mit ±200 Emails pro Stunde.

Ich bräuchte aber gerade für das Versenden von Notifications entsprechend mehr.
Ebenfalls bräuchte ich mehrere Emailadressen (info@ .... mail@........
 

LimDul

Top Contributor
Gibt diverse Anbieter, die reine Mails anbieten, teilweise sogar als Hosted Exchange https://www.df.eu/de/, https://www.ionos.de/ etc. Musst mal nach reinen Mail-Providern suchen. Da sollten die Zahlen überhaupt kein Problem haben.

Ebenfalls bräuchte ich mehrere Emailadressen (info@ .... mail@........
Die Aussage ist nicht spezifisch genug. Du musst unterscheiden zwischen
  • Postfächern (hier gibt es oftmals Limits bzw. extra Postfächer kosten mehr)
  • Absender-Adressen (Bei einer eigenen Domain kann man da eh alles nutzen)
  • Zuordnung E-Mail Adresse zu Postfach bzw. Catch-All (In der Regel entweder über Catch-All oder Weiterleitungen abbildbar, wenn man mehr als eine E-Mail Adresse einem Postfach zuordnen will). Weiterleitungen können ggf. je nach Anbieter auch limitiert sein.
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Du kannst alles lokal testen. Ich würde keine VM nehmen sondern so wie @LimDul ein kleines, dediziertes System.

Aber wie schon gesagt: Es gibt Hosting-Anbieter. Ich habe auf die Schnelle gefunden:
Die Seite zeigt zwar einige Anbieter, aber das sind dann teilweise Anbieter, bei denen ich dann auf der Seite kein Tomcat sehe ... aber ich habe da jetzt nicht tiefer rein geschaut.

Aber direkte Treffer gibt es wie:
...
Ich habe jetzt nur mal zwei gepostet...

Wobei es sowas auch für WildFly gibt, z.B.

Was die Emails angeht: wie @LimDul schrieb, gibt es da extrem viele Anbieter und das hat jeder Hosting Anbieter mit dabei. Aber das Problem ist jetzt offensichtlich, dass Du Massenmails versenden willst. Da gibt es dann tatsächlich Einschränkungen. Wenn ich bei ionos schaue, dann finde ich da:
Damit wirst Du also nach nicht zu langer Zeit auch entsprechend viele Mails versenden können.

Was für Emails versendest Du denn? Das ist etwas, das halt sehr schnell in den Bereich Spam fallen könnte incl. der daraus resultierenden Folgen.
 

LimDul

Top Contributor
Mal noch ein paar Gedanken. Ist das Mail-Limit wirklich ein Problem? Oder ist das erst ein Problem, wenn du Erfolg hast? Du kannst nicht alle Probleme von vornerein lösen - es sei denn du wirfst einen riesen Haufen Geld drauf und baust direkt alles skalierbar in der Cloud. Aber das ist sagtest du bereits willst du nicht (und halte ich auch nicht für sinnvoll).

Fast alle Dinge lassen sich durch den Einwurf kleiner oder großer Scheine lösen. Daher solltest du Pläne haben, wie du skalieren kannst - aber nicht direkt von vornerein alles erledigen. Das klappt nicht. Theoretisieren hilft nur begrenzt, insbesondere wenn die praktische Erfahrung fehlt.

Mein Vorschlag wäre - ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren:

  • Stell dir einen Mini-Server hin (Da reicht auch ein gebrauchter Thin-Client, den man günstig bei Refurbished Shops oder ebay & CO bekommt)
  • Installier Linux auf dem Server (Ich würde Ubuntu empfehlen)
  • Betreib deine Anwendung auf diesem Mini-Server so, wie du sie im Netz betreiben würdest
  • Spiel Recovery & Backup-Szenarien durch. Damit hast auch ausprobiert, wie du z.B. deinen ganzen Stack umziehen kannst auf einen stärkeren Server.
  • Stelle bei so wenig Services nach außen wie möglich bereit. Jeder Port, auf dem eine Anwendung lauscht ist ein Port auf dem Angreifer versuchen sich in die Anwendung zu hacken. Dementsprechend solltet möglichst nur der HTTPS Port und ggf. ssh nach außen sichtbar sein
  • Frag dich und probiere aus, wie du den Überblick behälst, was sich tut. CPU, Ram, HD-Platz, Logs (inkl. Anomalien in den Logs) etc.

Du wirst da auf genügend Probleme stoßen, die zu lösen sind - und das sind die, die du vorrangig angehen musst. Es bringt nix, wenn du einen tollen E-Mail Provider gefunden hast, du aber deine Anwendung nicht ans laufen bekommst oder der Provider dir den Server nach einem Monat abschaltet, weil darüber Malware verbreitet wird.

Viele Erfolg!
 

internet

Top Contributor
vielen Dank für die Antwort.
Das Mail Problem ist tatsächlich auch erst ein Problem, wenn der Erfolg da ist.

Reicht nicht auch einfach erst mal eine VM aus?
Ich habe gestern einfach mal Debian innerhalb einer VM (Parallels Desktop) installiert:

Per SSH dann:
  • Docker darauf installiert
  • Keycloak als Docker Image aufgespielt

Aufruf über die entsprechende IP Adresse der VM von meinem lokalen PC und die Seite von Keycloak wurde angezeigt.
Mittels Internetrecherche war das ehrlich gesagt nun nicht so wild.
 

LimDul

Top Contributor
Ja, eine VM reicht fürs erste vollkommen aus. Das ist ja der Charme von Docker und deswegen auch der Hinweis es mal lokal mit einem Mini PC zu üben. Ich hab hier einen Intel Nuc stehen, da läuft proxmox drauf und darauf ca. 10 LXC Container + eine VM und in der VM ca. 20+ Docker Container. Und die Maschine langweilt sich die meiste Zeit :)
 

internet

Top Contributor
Wie gehe ich denn weiter vor?

Gerade dadurch, dass ich auch Benachrichtungsemails versenden möchte, reicht ein Limit von bpsw. 200 Email / Stunde nicht aus. Sieht für mich aktuell eher aus, dass ich wohl leider einen eigenen Mailserver brauche. Mailcow wäre hier eventuell etwas....

Ein Webserver NGINX brauche ich vermutlich auch?

Hier ein paar Fragen:
  • Baue ich das mittlerweile am Besten alles in Docker Container?
    • WildFly inkl. .war - File in einem Container
    • MySQL Datenbank in einem Container
    • Keycloak in einem Container
    • Mailcow in einem Container
    • NGINX in einem Container
  • Greife ich immer nur per SSH auf den Server oder geht das auch bei Remote Desktop und habe dann eine GUI ?

  • Wie kann ich für Analyszwecke auf die Datenbank greifen? Aktuell kann ich das lokal einfach über die MySQL Workbench machen, aber die Datenbank sollte ja bestenfalls nicht von außen zugreifbar sein

  • Wie sieht es mit Backups aus? Was für Tools gibt es hier?
  • Wie sieht es mit Monitoring aus?
 

LimDul

Top Contributor
Also bezüglich Mailserver - der wird echt haarig werden. Da musst du auch schauen, wo du den hosten willst. Manche vServer Anbietern verbieten dir das betreiben eines Mail-Servers. Und die, die es erlauben - da ist die Frage ob deren IP-Bereiche nicht unter Umständen auf Blacklists stehen, das du darüber an manche große Provider nichts versenden kannst.
Und du musst dir da eine Menge Gedanken um Security und Co machen, Zugriff auf den DNS deiner Domain brauchst du auch und du musst dich aktuelle Spam-Abwehr Mechanismen einlesen. Ansonsten landest du schneller als du bis drei zählen kannst auf Blocklisten und kannst dann gar keine Mails mehr versenden. Stichworte sind da:

Mail Server ist eigentlich das, was man am allerwenigsten selber hosten will. Weil da die Fallstricke am größten sind.

Ansonsten wäre da eher was wie https://aws.amazon.com/de/ses/ anzuraten. Preise stehen hier: https://aws.amazon.com/de/ses/pricing/

Ausgehende E-Mail 0,10 USD/1 000 E-Mails 0,12 USD pro Gigabyte (GB) an Daten in den von Ihnen gesendeten Anhängen*
Und auch eine Beispielrechnung für 250.000 Mails / Monat a 32kb:

Einheit Preis Preisberechnung Kosten
Ausgehende Nachrichten 250 000 0,0001 USD 250 000 Nachrichten insgesamt x 0,0001 USD pro Nachricht - 3 000 gebührenfreie Nachrichten 24,70 USD
Daten von ausgehenden E-Mails 0,000032 0,12 USD (0,000032 GB × 250 000 Nachrichten) × 0,12 USD pro GB an Daten 0,96 USD
Eingehende Nachrichten 1.000 0,0001 USD 1 000 Nachrichten insgesamt 0,10 USD
Eingehende E-Mail-Blöcke 32 0,00009 USD (32 KB × 1 000 Nachrichten) ÷ 256 KB = 125 E-Mail-Blöcke × 0,00009 USD pro E-Mail-Block 0,01 USD
Gesamtkosten für Verwendung von SES 25,77 USD
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Mittels Internetrecherche war das ehrlich gesagt nun nicht so wild.
Das Problem ist auch nicht, dass man irgendwas über eine Schritt-für-Schritt Anleitung aufsetzt. Das Problem ist, dass man dies sicher betreiben will.

Und bei den ganzen Fragen sehe ich, dass massive Grundlagen fehlen.

Baue ich das mittlerweile am Besten alles in Docker Container?
  • WildFly inkl. .war - File in einem Container
  • MySQL Datenbank in einem Container
  • Keycloak in einem Container
  • Mailcow in einem Container
  • NGINX in einem Container
Ja, das kannst Du so machen. Hat Vorteile wie die Kapselung der Dinge in die jeweiligen Container was Angriffe erschweren könnte. Aber kannst Du die zusätzliche Komplexität meistern?

Greife ich immer nur per SSH auf den Server oder geht das auch bei Remote Desktop und habe dann eine GUI ?
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit einer GUI. Du hast ja SSH und kannst da eine X11 Weiterleitung aktivieren und schon könntest Du auch Programme mit GUI starten. Aber je mehr Du installierst, desto anfälliger wird das System.

Wie kann ich für Analyszwecke auf die Datenbank greifen? Aktuell kann ich das lokal einfach über die MySQL Workbench machen, aber die Datenbank sollte ja bestenfalls nicht von außen zugreifbar sein
Du greifst per SSH zu und leitest den Port weiter. Dann könnte auch ein grafisches Tool für die Datenbank genutzt werden. Aber das ist unüblich! In Produktion nutze ich nur klare SQL Scripts, die vorab getestet wurden (im optimalen Fall mit einer Kopie der Prod-DB). Grafisches Tool birgt immer das Problem von User-Fehlern.

  • Wie sieht es mit Backups aus? Was für Tools gibt es hier?
  • Wie sieht es mit Monitoring aus?
Mal versucht, danach zu suchen? Da gibt es extrem viele Tools für. Open Source und auch gewerblich. Das muss man sich ansehen und dann Erfahrungen damit sammeln.

Gerade dadurch, dass ich auch Benachrichtungsemails versenden möchte, reicht ein Limit von bpsw. 200 Email / Stunde nicht aus. Sieht für mich aktuell eher aus, dass ich wohl leider einen eigenen Mailserver brauche. Mailcow wäre hier eventuell etwas....
Hast Du Dir denn die Links angesehen? Bei Ionos hast Du nach 30 Tagen 500 Emails pro Stunde. Sorry, aber wie viele Emails willst Du schreiben? Das ist alle 3 7-8 Sekunden eine Email!

Edit: Das mit den Emails hatte ich im Kopf irgendwie falsch überschlagen. Habe die Zahl daher einmal korrigiert.
 
Zuletzt bearbeitet:

LimDul

Top Contributor
Mal ein paar Erfahrungsberichte:
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Und dann sehe ich auch gerade: Die Limits bei Ionos sind pro Email-Adresse ... also lege x Adressen an und du hast nach 30 tagen x*500 Emails pro Stunde... Daher ist die Frage: Lohnt es sich, auf dieses Thema so viel Zeit zu verwenden? Hast Du keine Themen, die wichtiger wären?

Hier empfehle ich klar ein agiles Vorgehen: Sammel alles in einem Backlog, dann wird bewertet und Du ziehst die top x Items (Da Du alleine bist ist x vermutlich 1 oder 2). Die Themen kannst Du dann ggf. unterteilen in Tasks und diese abarbeiten.

Das einfach nur noch als kleiner, dezenter Hinweis. Evtl. hilft es ja.
 

LimDul

Top Contributor
Bezüglich Backup - die 3-2-1 Regel ist da zentral. Mindestens 3 Kopien, auf mindestens 2 verschiedenen Medien und mindestens eine außer Haus.

Insbesondere bei Backup auch die verschiedenen Szenarien durchdenken:
  • "Server explodiert" aka - einfach alles weg auf dem Server => Aktuelles voll Recovery
  • Bug, der Datenschrott produziert und ggf. auch schon im Backup gelandet ist => Mehrere zeitliche Backups
  • Ransomware, die alles verschlüsselt => Backups von außen nicht überschreibbar machen


Wie viel man davon wann in welcher Ausbaustufe berücksichtigt - siehe den Beitrag von Konrad über mir :) Aber die 3-2-1 Regel halte ich für essentiell und habe ich auch fast komplett für meine Privaten Daten hier umgesetzt.
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Bezüglich Backup - die 3-2-1 Regel ist da zentral. Mindestens 3 Kopien, auf mindestens 2 verschiedenen Medien und mindestens eine außer Haus.

Neben dieser Regel gelten noch andere Regeln:
  • Ein Backup zählt nur dann als Backup, wenn Du es zurück spielen konntest. Daher: Recovery auch regelmäßig testen!
  • Dokumentation und regelmäßige Prüfung: Stimmt noch alles? (Die nervigen Reviews haben ihre Berechtigung!)
 

LimDul

Top Contributor
Anderer Punkt, den man auch mal im Kopf haben sollte - verschiedene Stages. Neue Versionen der Software will man auch irgendwo testen, bevor man sie produktiv setzt. Vermutlich ist dein Projekt etwas kleiner, als das was ich gerade betreue, wo wir vermutlich so um die 6 Stages haben werden (Und in einer Stage vermutlich 50+ Container laufen werden). Aber mindestens eine Test- und eine Produktionsstage solltest du haben, die sich auch möglichst ähnlich sind.
 

Dukel

Top Contributor
Bezüglich Backup - die 3-2-1 Regel ist da zentral. Mindestens 3 Kopien, auf mindestens 2 verschiedenen Medien und mindestens eine außer Haus.

Mittlerweile 3-2-1-1-0:
3-2-1 wurde ja schon geschrieben, dazu kommt
eine der Kopien nicht überschreibbar (immutable) wegen Ransomware und 0 Fehler!


Beim Backup sind auch die Anforderungen wichtig. RTO (Maximale Ausfallzeit) und RPO (Maximaler vertretbarer Datenverlust). Außerdem Backup und Archivierung nicht vermischen (aber beides überdenken).

Wie gehe ich denn weiter vor?
Entwickle deine Anwendung und suche dir jemand der beim Betrieb hilft / es für dich betreibt.
 

internet

Top Contributor
Und dann sehe ich auch gerade: Die Limits bei Ionos sind pro Email-Adresse ... also lege x Adressen an und du hast nach 30 tagen x*500 Emails pro Stunde... Daher ist die Frage: Lohnt es sich, auf dieses Thema so viel Zeit zu verwenden? Hast Du keine Themen, die wichtiger wären?

Hier empfehle ich klar ein agiles Vorgehen: Sammel alles in einem Backlog, dann wird bewertet und Du ziehst die top x Items (Da Du alleine bist ist x vermutlich 1 oder 2). Die Themen kannst Du dann ggf. unterteilen in Tasks und diese abarbeiten.

Das einfach nur noch als kleiner, dezenter Hinweis. Evtl. hilft es ja.
klar, aktuell sind noch nicht wirklich User auf dem System.
Aber selbst 500 Mails / Stunde könnte schon bald an die Grenzen stoßen.
Das Hauptproblem sind eben die Benachrichtungsemails.

Ich habe bpsw. eine ähnliche Funktion wie bei "kleinanzeigen.de":
Sobald ein Artikel zum Beispiel billiger wurde, werden die "Beobachter" benachrichtigt.
Habe ich 20 Artikel und jeweils 20 Beobachter, sind das bereits 400 Mails / Stunde.
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Sobald ein Artikel zum Beispiel billiger wurde, werden die "Beobachter" benachrichtigt.
Habe ich 20 Artikel und jeweils 20 Beobachter, sind das bereits 400 Mails / Stunde.
Dann hast Du 20 Emails (eine pro Artikel) und jede Email hat 20 Empfänger (Aus Sicht von Email Programmen als BCC oder wenn man per SMTP Protokoll drauf schaut: Du hast die Empfänger als RCPT TO angegeben aber in der Email selbst tauchen die nicht auf.)

Daher wie ich schon etwas erwähnte: Ich würde mich mit den Grundlagen etwas vertraut machen. Eigenen Mailserver betreiben ohne jede Ahnung dieser Grundlagen ist auf jeden Fall extrem problematisch.
 

KonradN

Super-Moderator
Mitarbeiter
Entwickle deine Anwendung und suche dir jemand der beim Betrieb hilft / es für dich betreibt.
Das kann ich nur unterschreiben! Daher lohnt es sich, sich Hosting Angebote anzusehen.

Ich habe immer wenig Verständnis, wenn Leute meinen, wirklich alles abdecken zu wollen: Frontend, Backend, alles rund um CI/CD, Hosting der Produktion, sämtliche Tools, ....

Das halte ich einfach übertrieben. Ich denke, jeder sollte sich klare Schwerpunkte setzen. Was will ich machen? Und diese Punkte meistere ich dann. Dann kann ich im Backend alles machen aber bin eben explizit kein Frontend Experte. Dann gehe ich mit den CI/CD Tools um aber bin da eben nicht der Experte.

Es reichen einfache Grundlagen und wenn man mehr braucht, dann wendet man sich an einen Experten. (Mag im Kleinen weniger gehen, aber ich bin in großen Projekten unterwegs nach SAFe und da gibt es halt im Hub noch ein System und ein Enabler Team.)

Aber bitte nicht missverstehen. "Nicht der Experte" heisst nicht, dass man es nicht kennt. Man ist nur kein Experte und dann fragt man ggf. einen Experten (wenn es um kritische Entscheidungen geht). Ich kenne auch Frontend, CI/CD, die Infrastruktur der Produktion, ... Aber ich würde z.B. erschlagen, wenn ich die Finger an die Produktion legen würde :)
 

internet

Top Contributor
Dann hast Du 20 Emails (eine pro Artikel) und jede Email hat 20 Empfänger (Aus Sicht von Email Programmen als BCC oder wenn man per SMTP Protokoll drauf schaut: Du hast die Empfänger als RCPT TO angegeben aber in der Email selbst tauchen die nicht auf.)

Daher wie ich schon etwas erwähnte: Ich würde mich mit den Grundlagen etwas vertraut machen. Eigenen Mailserver betreiben ohne jede Ahnung dieser Grundlagen ist auf jeden Fall extrem problematisch.
warum nur eine pro Artikel?

Wenn ich jeden Benutzer in der Email persönlich anschreibe:
Hallo "internet" es gibt einen neuen Artikel
dann habe ich doch pro User eine Email?
 

Oneixee5

Top Contributor
Ich wäre genervt wenn ich 20 Mails pro Stunde erhalten würde - wegen irgendwelcher Produkte. Wäre da nicht eine Art NEWS -App mit Verlauf besser. Wie Idealo oder so ähnlich.
 

internet

Top Contributor
Ich wäre genervt wenn ich 20 Mails pro Stunde erhalten würde - wegen irgendwelcher Produkte. Wäre da nicht eine Art NEWS -App mit Verlauf besser. Wie Idealo oder so ähnlich.
das war nur ein Beispiel um zu verdeutlichen was für ein ähnliches Vorhaben angestrebt ist.

Aber ja - man könnte auch noch Prüfungen einbauen, wurde die letzte Benachrichtung aufgerufen, wenn nein sende keine Email oder sende nach 5 offene Benachrichtungen eine Email "Sie haben Benachrichtungen" und danach kommen erstmal keine bevor der User sich nicht wieder eingeloggt hat. Dann könnte man nach 24 Stunden eine Zusammenfassung per Email schreiben was passiert ist.
 


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