"Neues" Lizenzmodell Oracle - JRE nicht mehr zur Redistribution freigegeben?

[inflamer]

Hallo,

darf man das JRE seit dem neuen Lizenzmodell eigentlich noch mit dem eigenen Setup-Package (als "embedded" JRE) mitliefern? Es geht konkret um das neueste Update zu JRE 8, eben original von Oracle. (Mit der AdoptOpenJDK-Version starten meine Apps aus unerfindlichem Grund mit komplett durcheinander gebrachten Oberfläche, warum auch immer.)

Zur Info: Es besteht ein 1jahres-Abonnement von "Oracle Java SE Desktop Subscription" - das dürfte also nicht das Problem sein.

Danke!

 

[White_Fox]

Klar kannst du das so ausliefern. Soweit ich weiß, wirst du keine Probleme bekommen.

Soweit ich weiß, würden deine Softwarenutzer, die die JRE gewerblich nutzen, aber Probleme bzw. eine saftige Rechnung bekommen.

Das ist ja gerade das höllisch Gemeine an dem (auch nicht mehr sonderlich) neuen Lizenzmodell.

 

[inflamer]

@White_Fox. Habe vergessen einen (womöglich) relevanten Punkt zu erwähnen: Die JRE liegt nach der Installation meiner Anwendung in einem Unterordner dieser Anwendung (C:\Programme\AppXY\jre\), ist also technisch gesehen "private", sprich: wird und kann auch nur von dieser einen Anwendung genutzt werden...

 

[White_Fox]

Dann solltest du besser mal direkt bei Oracle fragen. Die wissen es am besten, denke ich.

 

[mrBrown]

Klar kannst du das so ausliefern. Soweit ich weiß, wirst du keine Probleme bekommen.

Soweit ich weiß, würden deine Softwarenutzer, die die JRE gewerblich nutzen, aber Probleme bzw. eine saftige Rechnung bekommen.

Das ist ja gerade das höllisch Gemeine an dem (auch nicht mehr sonderlich) neuen Lizenzmodell.

Das "neuen" Lizenzmodell für Java 8 & 11 verbietet zumindest in den kostenlosen Lizenzen explizit das weitergeben des JREs, und für Java 17 explizit das weitergeben wenn man Geld dafür erhält.

Da @inflamer aber Oracle bezahlt, könnte er entweder den Support fragen (für den er ja zahlt) oder in die Lizenz gucken (die man nur sehen kann, wenn man zahlt). Die wenigsten hier dürften Oracle Kunde sein und Ahnung davon haben.

@White_Fox. Habe vergessen einen (womöglich) relevanten Punkt zu erwähnen: Die JRE liegt nach der Installation meiner Anwendung in einem Unterordner dieser Anwendung (C:\Programme\AppXY\jre\), ist also technisch gesehen "private", sprich: wird und kann auch nur von dieser einen Anwendung genutzt werden...

"kann" im Sinne von "der Nutzer darf das nicht, sonst werd ich böse" oder irgendwie technisch sichergestellt?

 

[Oneixee5]

Frage bloß nicht bei Oracle nach! Du bekommst die teuerste Lösung und du musst evtl. sogar Programme installieren, welche die Lizenzen prüfen. Wende dich lieber an einen Anwalt, wenn du Hilfe brauchst. Der handelt dann wenigstens in deinem Sinne.

 

[Neumi5694]

Wir haben jedenfalls keine Oracle JREs mehr rausgegeben, sondern stattedssen die Projekte Open-JDK kompatibel umgemodelt. Layouttechnisch gab's da kein Problem, nur musste das Adressieren einiger Sun-eigene Klassen geänder werden.
Bis zu Java 1.8 Update 201 ist alles ok, nur darfst du halt nicht die neueren Versionen verwenden.

 

[inflamer]

Danke für die Antworten!

Ich denke, ich werde direkt auf Java 17 von AdoptOpenJDK umswitchen (weil aktuellste LTS-Version). Die Anwendungen laufen damit im Gegensatz zu 2 von mir ausprobierten Java 8-OpenJDK-Adaptionen (AdoptOpenJDK und Zulu) ohne Probleme.

(Ich habe mal gelesen, dass die 8er-Adaptionen mitunter eine andere Font-Rendering-Engine benutzen oder weiß der Geier. Mit AdoptOpenJDK 17 sehen die Anwendungen nun 1:1 genauso aus wie mit Oralcle's JRE 8...)

 

[White_Fox]

Das wird das beste sein. Ich habe das letztes Jahr mit meinem Projekt gemacht, das ist erstmal ein bisschen Rumgefummel, aber danach ist alles gut bzw. besser. Ich kam die letzten Monate kaum zum Programmieren und habe mit den Neuerungen in Java noch kaum Bekanntschaft gemacht, aber das var-Statement habe ich schon sehr zu schätzen gelernt.

 

[mihe7]

Interessieren würde mich das ja schon. Das wäre schon ein starkes Stück, wenn man mit Oracle JDK 17 und Jlink eine Anwendung baut, bei deren Weitergabe der Kunde dann Lizenzgebühren an Oracle abzudrücken hat.

Nachtrag: Oracle kennt da nix:

What if Oracle JDK is included with the application I licensed from my application vendor?​

Your application vendor may have an ISV agreement with Oracle to provide you with Java updates to run the application vendor’s product. If this is the case, you will not need a separate license from Oracle for Java running on the application. Please contact your application vendor to determine whether your application vendor is authorized to distribute Java to you with their application.

ROFL.

 

[mrBrown]

Bis zu Java 1.8 Update 201 ist alles ok, nur darfst du halt nicht die neueren Versionen verwenden.

Auch die Versionen des Oracle JDKs vor 1.8 Update 201 durfte man nicht weitergeben.

 

[mihe7]

Auch die Versionen des Oracle JDKs vor 1.8 Update 201 durfte man nicht weitergeben.

Gab es da nicht die Ausnahme, dass in Verbindung mit einem Programm das JRE weitergegeben werden darf?

 

[Hansen_07]

Mir wurde das mit den Lizenzen bzw. deren Änderungen/Anpasssungen zu schnell zu unübersichtlich.

Drum habe ich seit Version 11 das Zulu JDK von Azul und/oder OpenJDK im Einsatz.

 

[Neumi5694]

Auch die Versionen des Oracle JDKs vor 1.8 Update 201 durfte man nicht weitergeben.

Bin mir (fast) sicher, dass die Änderungt des Lizenzmodells erst danach erfolgte.
Auf jeden Fall ist man mit Anwendungen, die bis zur Änderung veröffentlicht wurden, sicher.
Es mag sein, dass neuere Anwendungen allerdings nicht mit der JRE ausgeliefert werden dürfen, da müsst ich nochmals nachlesen
Ist in meinem Fall aber eh egal, bin mittlerweile nur noch auf OpenJDK unterwegs.

 

[mrBrown]

Kann sein, das ihr, @mihe7 und @Neumi5694, da Recht habt.

Allein weitergeben ging aber afaik nicht, das war der Grund warum es nur ein Docker-Image mit dem Oracle-JDK gab.

 

[Neumi5694]

Gab es da nicht die Ausnahme, dass in Verbindung mit einem Programm das JRE weitergegeben werden darf?

Das haben wir auch so gemacht (bzw, liefern eine Laufzeitumgebung immer noch in einem Unterverzeichnis aus), aber laut dem, was ich von meinen Obrigkeiten gehört hab, durfte nichts Neueres als die 201 dafür verwendet werden. Natürlich mag das auch falsch sein, die Änderung an der Lizenzvereinbarung hat aber dazu geführt, dass wir zu OpenJDK gewechselt sind.

 

[mihe7]

Allein weitergeben ging aber afaik nicht

Nein, das ging nicht. Letztlich musste es schon eine vernünftige Anwendung sein, die das JRE als Laufzeitumgebung benötigt, dann war das, soweit ich mich entsinne, in Ordnung. Ein HelloWorld reichte da nicht.