Ich halte solche Tutorials generell für ungeeignet, um eine neue Technologie zu lernen. Da mache ich hier auch oft alles andere als ein Geheimnis draus ... aber das soll hier mal nicht zur Debatte stehen.
Zunächst einmal: Sehr angenehme Stimme und Aussprache. Da macht das Zuhören deutlich mehr Spaß, als bei den zahlreichen Indern, die sich auf Youtube tummeln. Man merkt, dass du nicht einfach "drauflosplapperst", sondern dir im Vorfeld genau Gedanken gemacht hast, was den Inhalt der jeweiligen Videos angeht. Ich glaube auch fast, dass das so ziemlich die ersten Videos sind, die ich gesehen habe, bei denen ich nicht zwischendurch aufgehorcht habe und mir dachte "was redet der da für einen Blödsinn?!".
Pauschalisierungen, wie "in den meisten Software-Klitschen sind diese und jene Prozesse doof", finde ich unpassend. Sicherlich sind das sehr subjektive Erfahrungen deinerseits. Andererseits lockert es natürlich auch ein wenig auf ... nunja, Geschmackssache, nur meinen trifft es nicht so.
Inhaltlich: Wieso zeigst du die Prozesse zu Maven UND gradle? Ich nehme mal an, du hast ganz "state of the art" zunächst nur die gradle-Videos aufgenommen, dich dann aber später aufgrund der immer noch sehr großen Verbreitung von Maven dazu entschieden dazu auch noch Videos aufzunehmen? Finde ich unnötig. Wer neu in der Materie ist und möglicherweise gar nichts von Build-Tools weiß, der wird wohl eher verwirrt, als dass es hilft. Für alle anderen ist es hingegen ein Leichtes diese Transferleistung selbst zu erbringen. Gerade beim Einstieg ist man ja ohnehin schon von der Vielfalt an Möglichkeiten erschlagen und weiß gar nicht, was "richtig" und "nötig" ist. Das Hauptproblem bei solchen Videos, wovon meiner Meinung auch die deinen keine Ausnahme darstellen, ist aber, dass alles sehr oberflächlich behandelt wird. Vieles passiert "automagisch"
, aber das meine ich eigentlich weniger, sondern ich weiß beispielsweise nach dem Anschauen deiner Videos gar nicht, wie Springboot mit dem Anwendungsserver zusammenspielt. Ende ich mit einer Web-Application auf dem Server oder beinhaltet die Java-Anwendung einen eingebetteten Anwendungsserver? Kann ich diesen noch irgendwie konfigurieren? Welcher wird überhaupt verwendet und warum? Kann ich die Anwendung auch auf einem anderen Anwendungsserver meiner Wahl laufen lassen? usw... Hier von "ready for production" zu sprechen ist schon recht fahrlässig.
Auch wird zum Beispiel nicht wirklich besprochen, was denn nun genau die Unterschiede zwischen @RequestParam und @RequestBody sind. Insgesamt bleibt es nicht mehr als ein aufgehübschtes Hello World Beispiel, obwohl du genau davon ja eigentlich weg willst. Der Titel "from Zero to REST" verspricht mehr.
Genug gemeckert. Insgesamt deutlich besser als vieles, was ich bisher gesehen habe. Die grundlegenden Probleme bei solchen Videos wurden aber mMn noch nicht genügend zufriedenstellend gelöst.