Einstellungstest aussagekräftig?

pföneMupfel

Mitglied
Guten Tag allerseits,

ich versuche gerade so viele wie möglich Meinungen zum dem Thema zu erhalten. Ein Bekannter möchte wie ich eine Umschulung zum Fachinformatiker Bereich Anwendungsentwicklung tätigen.
Es handelt sich dabei um einen Bildungsträger der einem eine normale berufliche Ausbildung ermöglicht.

Vor kurzen absolvierte mein Bekannter einen Einstellungstest. Logische abstraktierte Tests. So wie man sie aus diversen "Logiktests" kennt. Beispielsweise irgendwelche geometrische Formen wo man halt irgendein Muster erkennen muss.

Er hatte den Test bestanden, wenn auch knapp. Er programmiert seit mittlerweile 2 Jahren und macht sich jetzt ein Kopf darüber, ob er überhaupt für diesen Beruf geeignet ist. Nur aufgrund diesen doofen Testes. Er überlegt auch, ob er das alles nun hinschmeißen soll. Ich vermute sein Ego wurde da irgendwie verletzt. In dem Punkt hat er einfach was an der Bimmel.

Ich frage mich aber, ob diese Art von Tests überhaupt zielführend, valide und daher auch aussagekräftig genug sind um zu beurteilen, ob jemand zum programmieren geeignet ist?!

In ein paar Tagen werde ich ihn wieder sehen und wollte halt bis dahin so viele wie mögliche Meinungen zu dem Thema sammeln.

Was sagt ihr zu dem Thema?
 
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Xyz1

Gast
Ich denke, derzeit forscht keiner daran, ob es ein "Programmierer-Gen" für "logisch-abstraktes Denken" gibt...
Ich vermute sein Ego wurde da irgendwie verletzt.
Das würde mir auch so gehen. Ich denke zum Programmieren braucht man keinen IQ von 180 - und auch nicht jemanden mit IQ 145 der jemanden mit IQ 140 "abkategorisiert".
Da zählen andere Dinge, die ich aber jetzt nicht alle nennen möchte. Zum Beispiel wie in fast allen Jobs zu findende Stressresistenz. Ein Flugzeug darf zum Beispiel nicht abstürzen weil der Pilot gerad einen schlechten Tag hat usw. ...
In ein paar Tagen werde ich ihn wieder sehen und wollte halt bis dahin so viele wie mögliche Meinungen zu dem Thema sammeln.

Was sagt ihr zu dem Thema
Er soll damit weiter machen und nicht alles hin schmeißen.
 

mihe7

Top Contributor
Schade. Ist wohl kein besonders beliebtes Thema ^^
Das liegt vermutlich am Titel Deines Beitrags.

Er programmiert seit mittlerweile 2 Jahren und macht sich jetzt ein Kopf darüber, ob er überhaupt für diesen Beruf geeignet ist. Nur aufgrund diesen doofen Testes.
Wenn es wirklich nur an dem Einstellungstest liegt, dann sollte er sich vielleicht bewusst machen, dass er einen mittlerweile 2 Jahre lang andauernden "Test" gemeistert hat, der im Gegensatz zu seinem Einstellungstest wesentlich intensiver und praxisrelevant war. Und wenn er immer noch Selbstzweifel hat:

 
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Xyz1

Gast
Google würde ich jetzt nicht als Beispiel heranziehen wollen. :p Da gibt es immer wieder mal personaltechnischen Zoff.
 

MoxxiManagarm

Top Contributor
Unter Einstellungstest verstehe ich in der Entwicklerbranche auch eine kleine Programmieraufgabe. Eine solche Aufgabe finde ich durchaus sinnvoll. Es gibt viele Entwickler die behaupten mehr zu können als sie tun, unleserlichen und viel zu komplizierten Code schreiben. Ja man braucht auch Logik in der Entwicklung, aber ob ein solcher Test wie oben erwähnt das ausreichend widerspiegelt mag ich zu bezweifeln. Er soll sich keinen Kopf machen.
 

mihe7

Top Contributor
Google würde ich jetzt nicht als Beispiel heranziehen wollen. :p Da gibt es immer wieder mal personaltechnischen Zoff.
In dem Google I/O-Talk geht es auch nicht um Personalpolitik, sondern darum, dass sich viele an einem nur imaginär vorhandenem Ideal messen und ihre Fehler zu verstecken versuchen, weil sie glauben, die anderen wären besser.

Wenn er nach zwei Jahren Ausbildung in der Lage ist, kleinere Probleme selbständig umzusetzen, braucht er sich keine Gedanken zu machen: die "anderen" kochen auch nur mit Wasser und jeder hat irgendwann mal irgendwie angefangen.
 

White_Fox

Top Contributor
Ich hab mich vor einiger Zeit mit einem Komilitonen unterhalten, und der hat mir mal von so einem Einstellungstest erzählt.

Da sollte er (über Skype) mal kurz eine Aufgabe lösten (d.h. fix ein Stück Quellcode abliefern) in einer Sprache, die er schon ewig nicht mehr benutzt hat. Er war etwas überrascht, mußte auch wegen der Syntax mal Google bemühen, im Wesentlichen hat er es aber gelöst. Im Prinzip war es eine While-Schleife mit ein bisschen was drin...nix Wildes.

Sein Gesprächspartner war jedoch sehr zufrieden. Er meinte, es gibt erstaunlich viele Studenten die es nach ihrem Studium nicht hinkriegen, so ein "Schleifenproblem" (gibts dafür einen Fachterminus?) in Code zu gießen. Also nicht daß die über eine vergessene Klammer stolpern oder ähnlichen Kleinkram, sondern so gar keine grundsätzliche Idee haben.

Ich kann mir zwar nicht so recht vorstellen daß jemand trotz Studium auf seinem Fachgebiet so unfähig ist, aber andererseits höre ich sowas auch öfter.

Allgemein fände ich es eher ungewöhnlich, wenn sich der potentielle Brötchengeber nicht wenigstens kurz von der Arbeitsweise und den grundsätzlichen Fähigkeiten eines Bewerbers überzeugt, völlig egal ob Studium oder Ausbildung.
Allerdings ist so ein einzelner Test halt nur eine Momentaufnahme, in der Tagesverfassung, Gemütszustand, Hunger und andere Faktoren das Ergebnis gehörig verwässern.

Berufserfahrung in Jahren gemessen sehe ich mittlerweile übrigens auch als relativ an. Ich würde zwar auch erstmal davon ausgehen, daß jemand, der seit zwei Jahren programmiert, auf jeden Fall etwas kann.
Ich kenne allerdings mittlerweile auch das Beispiel eines Hardwareentwicklers mit, keine Ahnung, 25, 30 Jahren BE bei dessen Reden und Wirken ich dachte, ich falle vom Glauben ab.
 

sascha-sphw

Top Contributor
Ich hab mich vor einiger Zeit mit einem Komilitonen unterhalten, und der hat mir mal von so einem Einstellungstest erzählt.

Da sollte er (über Skype) mal kurz eine Aufgabe lösten (d.h. fix ein Stück Quellcode abliefern) in einer Sprache, die er schon ewig nicht mehr benutzt hat. Er war etwas überrascht, mußte auch wegen der Syntax mal Google bemühen, im Wesentlichen hat er es aber gelöst. Im Prinzip war es eine While-Schleife mit ein bisschen was drin...nix Wildes.

Sein Gesprächspartner war jedoch sehr zufrieden. Er meinte, es gibt erstaunlich viele Studenten die es nach ihrem Studium nicht hinkriegen, so ein "Schleifenproblem" (gibts dafür einen Fachterminus?) in Code zu gießen. Also nicht daß die über eine vergessene Klammer stolpern oder ähnlichen Kleinkram, sondern so gar keine grundsätzliche Idee haben.
Ich denke das ist gängige Praxis, wichtig ist hierbei immer im Hinterkopf zu behalten was genau Du abfragen möchtest. Also kann der Bewerber Probleme lösen, oder kennt er eine Sprache in und auswendig. Wie gesagt, je nachdem was Du für ihn geplant hast.

Ich kann mir zwar nicht so recht vorstellen daß jemand trotz Studium auf seinem Fachgebiet so unfähig ist, aber andererseits höre ich sowas auch öfter.
Habe ich sehr oft erlebt. Ohne jetzt Werten zu wollen, aber im JavaScript Umfeld am häufigsten.

Allgemein fände ich es eher ungewöhnlich, wenn sich der potentielle Brötchengeber nicht wenigstens kurz von der Arbeitsweise und den grundsätzlichen Fähigkeiten eines Bewerbers überzeugt, völlig egal ob Studium oder Ausbildung.
Allerdings ist so ein einzelner Test halt nur eine Momentaufnahme, in der Tagesverfassung, Gemütszustand, Hunger und andere Faktoren das Ergebnis gehörig verwässern.
IMHO gibt es immer noch zu viele "Brötchengeber" die sich vom gesprochenen Wort blenden lassen. Oder das falsche in den Tests abfragen.

Berufserfahrung in Jahren gemessen sehe ich mittlerweile übrigens auch als relativ an. Ich würde zwar auch erstmal davon ausgehen, daß jemand, der seit zwei Jahren programmiert, auf jeden Fall etwas kann.
Ich kenne allerdings mittlerweile auch das Beispiel eines Hardwareentwicklers mit, keine Ahnung, 25, 30 Jahren BE bei dessen Reden und Wirken ich dachte, ich falle vom Glauben ab.
Die Anzahl der Jahre kann Dir aber in Verbindung mit dem Test eine gute Einschätzung geben.
z.B. 20 Jahre in einem Bereich der keine while Schleife schreiben kann, dann weißt Du ja was Du wissen willst.
 

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