byto hat gesagt.:
Also ist in Deinen Augen alles das Hype, was Dir nicht gefällt? :roll:
Nein. Ich kenne Scala nicht gut genug, als dass es mir gefallen oder nicht gefallen könnte. Aber gerade in der IT lebt man von Hypes. Neuentwicklungen (und mitunter auch mal alter Wein in neuen Schläuchen, siehe Ruby, Python, Erlang, ..) werden gerne mal gehypet. Allerorten stürzt sich dann die Bereichterstattung darauf. Es gibt schnell viele Plugins, kleinere Codebeispiele, Blogeinträge derer, die sich das Ganze mal anschauen, etc.
Setzt man diesen anfänglichen Hype dann aber nach einiger Zeit mal in Relation zur Praxis, zum Markt, ist das zu ziehende Fazit ein eher ernüchterndes. Vielleicht ist der Hype als solcher auch eher eine Folge der Art und Weise wie sich die Kommunikation durch das Internet und im Internet wandelt. Ist ein wenig wie ein Schneeballeffekt.
Scala wird in Bytecode übersetzt und läuft auf der JVM. Insofern ist Deine Argumentation falsch, denn Du kannst mit Scala die Java-Codebase weiter nutzen. Das macht Scala in meinen Augen sehr interessant. Denn die wirkliche Stärke von Java ist nicht die Sprache selbst, sondern die JVM und all die General Purpose Lösungen, die darauf laufen.
Das ist sicher ein interessanter Punkt. Die Geschichte lehrt uns allerdings, dass Dinge die stark anders sind, oft verschmäht werden, weil die Einarbeitung in ganz neue Konzepte schwerfällt. Zu viele Tools und Gewohnheiten müssten geändert werden.
Mit den diversen Sprachen für die JVM (egal ob Bytecode oder interpretiert) oder für .NET sieht es doch in der Praxis auch so aus, dass nur ein verschwindend geringer Anteil aller Projekte mehr als eine Sprache einsetzt. Mit jeder eingesetzten Sprachen muss ich entweder alle Entwickler schulen,d amit alle damit klarkommen, oder muss den Einsatz der Entwickler auf bestimmte Teiel des Codes limitieren. Damit limitiere ich mich auch selbst bei der Auswahl an Fachkräften und induziere Komplexizität in Produkt und Unternehmen.
Ich will das nicht unnötig schlecht reden, zumal ich selbst die Möglichkeit zur Verwendung diverser Sprachen sehr interessant finde. Aber "interessant" und "praktisch", bzw. "effektiv" gehen nicht zwingend einher...
Wenn die besseren Konzepte allein ausreichen würden, ein Produkt erfolgreich zu machen, sähen wir mehr Objective-C, mehr Smalltalk.. Tun wir aber nicht. Stattdessen sehen wir den Erfolg derer Sprachen, die mit neuen Konzepten maßhalten und viel althergebrachtes mitbringen und daher einen Umstieg bei allen Beteiligten einfacher machen.
Funktionale Programmierung, die Entwicklung für x-Core Prozessoren, Echtzeit, .. es gibt aktuell ein paar Herausforderungen, die vielleicht für neue Konzepte (oder vielmehr die Wiederbelebung alter Konzepte) Chancen bieten. Ob Scala davon ein Teil sein wird, oder Fortress, oder Hau-mich-blau, wird man sehen.
Ob Du es willst oder nicht, aber die Entwicklung geht weiter. Java ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Das merkt man der Sprache an. Wenn nun eine neue Sprache kommt, die modern ist und mit der man schneller, effektiver und besser entwickeln kann als mit Java, es aber trotzdem gewährleistet ist, dass man weiterhin auf bewährte Java-Technologien bauen kann, dann ist das eine super Sache.
Ja und nein. Manchmal sollte man alte Zöpfe auch mal einfach abschneiden. Unzulänglichkeiten und tonnenweise deprecated Code in den JFC behebt keine neue Sprache. Damit ist Scala schonmal den ersten großen Kompromiss eingegangen.
Teilweise ist es auch genau so gekommen. Dass eine Sprache in endlicher Zeit nicht ganz vom Markt verschwindet, sollte wohl jedem klar sein.
Ich sehe eigentlich nicht wirklich Sprachen, die mal richtig in waren und dann verschwunden sind. Selbst Reinkarantionen von Basic kann man noch finden. Es ist eher so, dass ständig was dazu kommt. Einfacher macht das aber auch nüscht.
Persönlich bin aber froh, dass Pascal weg vom Fenster ist. Da kann sich der Prof noch so viele dolle Gedanken gemacht haben, ich fand die Sprache immer höchst unattraktiv. ;-)