Hallo,
bin mir nicht sicher in welches Unterforum das Thema gehört, aber ich hab mich mal für dieses hier entschieden. Hat ja was mit "Softwareentwicklung allgemein" zu tun.
Ich habe bei meinen beruflichen Betätigungen einige leidvolle Erfahrungen gemacht, die darauf hindeuten, dass als Softwareentwickler aufgrund einiger Aspekte eine gewisse Burnout-Gefahr besteht, und würde gerne wissen, was für Erfahrungen ihr damit gemacht habt, inwieweit das "normal" ist und vor allem wie ihr mit diesen Aspekten umgeht.
Vor allem in kleineren Firmen ist es doch so, dass ein Entwickler relativ grosse Teile eines Projektes, oder gar das gesamte Projekt, alleine entwickelt. Daher hat er ein "Insiderwissen" über das Projekt, welches für Kollegen in der Regel nicht so schnell zugänglich ist, bzw. diese würden relativ lange brauchen, sich in die Interna einzuarbeiten. Das führt nun dazu:
- der Entwickler des Projektes trägt auf seinen Schultern die alleinige Last und Verantwortung, dass das Projekt bei Kunden reibunslogs funktioniert. Unabhängig davon ob es das tut oder nicht, es ist einfach so ein permanentes, unterschwelliges Druckgefühl. Man weiss, die ganze Zeit, man ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, und indirekt damit auch für die Geschäftsbeziehung zu dem Kunden, damit für den Erfolg der Firma generell, wovon auch noch andere Arbeitsplätze abhängen usw.
- Wenn mal ein Problem auftritt, ist man selber der einzige, der es zügig lösen kann. Und einige Probleme müssen ja zügig gelöst werden, da der Kunde sonst sauer wird und, wie eben schon geschrieben, das gesamte Geschäft und in schlimmen Fällen der gesamte wirtschaftliche Erfolg der Firma in Gefahr ist. Wenn also ein Problem auftritt, _muss_ man es lösen, egal ob man schon Feierabend hat, Wochenende ist, man eigentlich Urlaub hat oder gar krank ist. Ich habe schon mehrfach geanu diese Dinge durchgemacht.
All das kann auf Dauer doch nicht gesund sein. Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht, wie geht ihr damit um? Entwickelt ihr nur Software mit rigiden Tests, so dass quasi sichergestellt ist, dass das Produkt auch beim Kunden in jedem Fall funktioniert? Arbeitet ihr nur in Teams, so dass IMMER jemand zur Verfügung steht, der im Zweifel (Urlaub/Krankheit) einspringen kann? Bin gespannt auf Erfahrungen und Strategien, damit umzugehen.
Ich denke auch: Wenn ich das mit Selbständigen vergleiche (Handwerker usw.), diese haben IMMER die Last ihrer wirtschaftlichen Versorgung komplett selber zu tragen. Sie müssen "funktionieren", sonst bricht ihr Einkommen weg. Einige mögen Angestellte haben, aber letztendlich ist das eine noch viel krassere Situation, weil man da wirklich als Einzelperson "bestehen" muss, damit das Geschäft läuft. Als Angestellter Softwareentwickler ist man zumindest im Rahmen des Sozialsystems mehr oder weniger abgesichert, und kann sich schlimmstenfalls einige Zeit lang krankschreiben lassen.
Grüße
Jan
bin mir nicht sicher in welches Unterforum das Thema gehört, aber ich hab mich mal für dieses hier entschieden. Hat ja was mit "Softwareentwicklung allgemein" zu tun.
Ich habe bei meinen beruflichen Betätigungen einige leidvolle Erfahrungen gemacht, die darauf hindeuten, dass als Softwareentwickler aufgrund einiger Aspekte eine gewisse Burnout-Gefahr besteht, und würde gerne wissen, was für Erfahrungen ihr damit gemacht habt, inwieweit das "normal" ist und vor allem wie ihr mit diesen Aspekten umgeht.
Vor allem in kleineren Firmen ist es doch so, dass ein Entwickler relativ grosse Teile eines Projektes, oder gar das gesamte Projekt, alleine entwickelt. Daher hat er ein "Insiderwissen" über das Projekt, welches für Kollegen in der Regel nicht so schnell zugänglich ist, bzw. diese würden relativ lange brauchen, sich in die Interna einzuarbeiten. Das führt nun dazu:
- der Entwickler des Projektes trägt auf seinen Schultern die alleinige Last und Verantwortung, dass das Projekt bei Kunden reibunslogs funktioniert. Unabhängig davon ob es das tut oder nicht, es ist einfach so ein permanentes, unterschwelliges Druckgefühl. Man weiss, die ganze Zeit, man ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, und indirekt damit auch für die Geschäftsbeziehung zu dem Kunden, damit für den Erfolg der Firma generell, wovon auch noch andere Arbeitsplätze abhängen usw.
- Wenn mal ein Problem auftritt, ist man selber der einzige, der es zügig lösen kann. Und einige Probleme müssen ja zügig gelöst werden, da der Kunde sonst sauer wird und, wie eben schon geschrieben, das gesamte Geschäft und in schlimmen Fällen der gesamte wirtschaftliche Erfolg der Firma in Gefahr ist. Wenn also ein Problem auftritt, _muss_ man es lösen, egal ob man schon Feierabend hat, Wochenende ist, man eigentlich Urlaub hat oder gar krank ist. Ich habe schon mehrfach geanu diese Dinge durchgemacht.
All das kann auf Dauer doch nicht gesund sein. Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht, wie geht ihr damit um? Entwickelt ihr nur Software mit rigiden Tests, so dass quasi sichergestellt ist, dass das Produkt auch beim Kunden in jedem Fall funktioniert? Arbeitet ihr nur in Teams, so dass IMMER jemand zur Verfügung steht, der im Zweifel (Urlaub/Krankheit) einspringen kann? Bin gespannt auf Erfahrungen und Strategien, damit umzugehen.
Ich denke auch: Wenn ich das mit Selbständigen vergleiche (Handwerker usw.), diese haben IMMER die Last ihrer wirtschaftlichen Versorgung komplett selber zu tragen. Sie müssen "funktionieren", sonst bricht ihr Einkommen weg. Einige mögen Angestellte haben, aber letztendlich ist das eine noch viel krassere Situation, weil man da wirklich als Einzelperson "bestehen" muss, damit das Geschäft läuft. Als Angestellter Softwareentwickler ist man zumindest im Rahmen des Sozialsystems mehr oder weniger abgesichert, und kann sich schlimmstenfalls einige Zeit lang krankschreiben lassen.
Grüße
Jan