Assoziativität ist nochmal wieder was anderes. Assoziativität gibt an, wie sich ein Operator verhält, wenn mehrere Operatoren derselben Priorität auf derselben Ebene in einem Ausdruck vorkommen. Also z.B. bei `1 + 2 + 3`. Hier ist dann nicht klar, ob es `(1+2)+3` oder `1+(2+3)` ist. Das ist z.B. wichtig bei dem Zuweisungsoperator oder dem ternären Operator `?:`. Bei einem Ausdruck wie `i++ + i` braucht man keine Mehrdeutigkeit durch Assoziativitätsregeln aufzulösen, da es nur jeweils einen Operator derselben Priorität in dem Ausdruck gibt.
Was hier entscheidend ist, ist die allgemeine Auswertungsreihenfolge der Operanden eines Operators. Und die ist eigentlich immer von links nach rechts.
Ein gutes Beispiel, wo man wirklich Assoziativität benötigt, ist der ternäre Operator `?:`. Hier ist die Assoziativität rechts-nach-links. Trotzdem wird bei `a ? b : c` aber immer zuerst natürlich `a` ausgewertet, um zu bestimmen, ob als nächstes `b` oder `c` auszuwerten sind. Aber bei mehrfacher Verwendung des Operators wie etwa in `a ? b : a2 ? b2 : c` muss wieder geklärt werden, was genau hier gemeint ist: `(a ? b : a2) ? b2 : c` oder `a ? b : (a2 ? b2 : c)`. Und hier ist Letzteres der Fall.